-dwâri, ein Kompositionshinterglied, das
sich nur in mandwâri, mandawâri ‚sanftmütig,
gutmütig, friedlich‘ Tatian findet (Schütz-
eichel⁴ 182). Wegen der Entsprechung ae.
mannðwǣre ‚mild, sanft, freundlich‘ (davon
abgeleitet ae. mannðwǣrness ‚Freundlichkeit,
Höflichkeit‘), dessen zweites Glied aus dem
Adj. ae. ðwǣre ‚verbunden, einig; gehorsam,
angenehm, gefällig; sanft, glücklich‘ (davon
ae. ðwārian ‚in Übereinstimmung bringen‘) be-
steht, kann das ahd. Wort nicht, wie Grimm,
Dt. Gr.a II, 568 Anm. (gegenüber II, 540:
man-dwâri) es tut, in mand- (zu ahd. mand-ag
‚heiter, fröhlich‘) und -wâri wie in mit(i)wâri
‚sanftmütig‘, alawâri ‚freundlich, zugeneigt‘,
zurwâri ‚verdächtig‘ (s. d. d.) zerlegt werden.
Die Vorform urgerm. *þwēri/ ija- von ahd.
-dwâri, ae. ðwǣre stellt sich vielmehr in der
Bedeutung ‚verbunden‘, ursprl. ‚gemischt‘, zu
ahd. dweran ‚mengen, durcheinander wirbeln,
mischen‘ (s. d.). Aus der Bedeutung ‚verbun-
den‘ im übertragenen Sinn (vgl. nhd. verbun-
den in ich bin Ihnen sehr verbunden) müßten
sich dann Bedeutungen wie ‚freundlich, zuge-
neigt‘ entwickelt haben, und in der Fortsetzung
der Zusammensetzung westgerm. *mann-
þwāri/ ija-, eigentlich ‚dem Menschen verbun-
den, freundlich‘, die Bedeutung von mann- all-
mählich verblaßt sein.
Holthausen, Ae. et. Wb. 373; Bosworth-Toller, AS
Dict. 670. 1082.