amarzoAWB, amirzoAWB m. n-St. ‚Emmeritz(e),
(Gold)Ammer, amarellus‘ (Emberiza citrinella
L.); nur in Gl.: amarze, amirzo 12.—13. Jh.,
amirz, ameriz 13. Jh., einmal emerza f. Gl. 3, 24,
61 (14. Jh.), mhd. — Nhd. lebt das Wort in der
Form Emmeritz(e) weiter.
Ahd. Wb. I, 313; Starck-Wells 23; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 27 f.; Dt. Wb. III, 419 (Emb[e]ritze);
Kluge²¹ 19.
Erweiterungen mit einem -z-Suffix sind auf das
hochdt. Sprachgebiet beschränkt. Und genau so
wie bei der Ableit. ahd. amaring (s. d.), ja, selbst
bei amaro² (s. d.) auf Parallelen mit der Bil-
dungsweise von Kurznamen aus Vollnamen zu
verweisen war, bietet sich als Parallele für ahd.
amarzo, amirzo die bei Eigennamen außeror-
dentlich häufige Erweiterung mit einem -z-Suf-
fix: wie aus ahd. Kuon-rât nicht nur Kuono,
sondern auch Kunzo entstehen konnte, so er-
gab sich aus einem *amar-fogal nicht nur ein
amaro (s. d.), sondern auch eine „Koseform“
amarzo oder amirzo (s. Bach, Dt. Namenkunde
I § 100, 1).
Je nach der Qualität des Vokals der Mittelsilbe wur-
den daraus mdartl. Formen mit oder ohne Umlaut:
Ammeritz(li), Emmerize, Ämerzen Schweiz. Id. I, 218;
(Geld)Ammeritzg Ochs, Bad. Wb. I, 42; Emmeritz und
Embritz (mit Übergangslaut -b- zwischen m-r, Wil-
manns, Dt. Gr. I, § 153), außerdem Lemmeritz (<
Gel-Emmeritz mit falscher Wortabtrennung) Fischer,
Schwäb. Wb. II, 702 f. Vgl. Suolahti, Dt. Vogelnamen
102 f.