anagimachôn in B, GB: ‚auftragen, auf-
erlegen; iniungere‘ (vgl. mhd. anemachen ‚zu-
recht machen, putzen‘; mndl. aenmaken ‚an-
machen [vom Feuer]‘). Nach Betz 1949: 137
handelt es sich um eine Lehnbildung für lat.
iniungere ‚auferlegen, aufbürden, auftragen‘. –
bimachôn im Abr (1,92,38 [Pa, Kb]): ‚zusam-
menfügen, verbinden; committere‘ (mhd. be-
machen ‚festmachen, beschützen‘; mndd. be-
māken ‚beschmutzen‘; mndl. bemaken ‚bede-
cken, verbergen‘). – gimachôn im Abr und
zahlreichen weiteren Gl., in B, GB, MH, bei O,
in OG und NBo, NMC, Ni, Nps, Npw: ‚ma-
chen, herstellen, erbauen, errichten, tun, be-
wirken, erschaffen, erzeugen, hervorbringen,
ausführen, verrichten, unternehmen, veranlas-
sen, vorbereiten, verursachen, verbinden, zu-
sammenfügen, passend machen, angleichen,
zusammentragen, anhäufen; adiungere, admi-
nistrare, aedificare, aequiperare, affectare,
agere, annectere, aptare, coacervare, coaptare,
comere, committere, comparare, compingere,
componere, concinnare, conectere, conficere,
congeminare, coniungere, conquirere, copula-
re, creare, deliberare, exacerbare, exercēre,
exponere, exstruere, fabricare, facere, fingere,
fungi, glomerare, humiliare, iniungere, insti-
tuere, instruere, iungere, parare, parēre, pa-
trare, perfungi, perpetrare, ponere, praestare,
proponere, redigere, retractare, sociare, sta-
tuere, temperare, transponere, vertere‘, part.
prät. gimachôt ‚platonische Akademie?, aca-
demia; (Handel), mercatus‘ (mhd. gemachen
‚machen, bewirken‘, frühnhd., ält. nhd. gema-
chen ‚dss.‘; as. gimakon ‚errichten‘; andfrk. gi-
makon ‚machen‘ [a. 901–1000], frühmndl. ghe-
maken ‚machen, bewerkstelligen‘, mndl. gema-
ken ‚machen, herstellen, in Ordnung bringen,
bewerkstelligen‘; ae. gemacian ‚machen, verur-
sachen‘). – intmachôn im Voc (3,6,39), Abr
(1,232,21 [Ra]) und in B, GB: ‚entfernen, tren-
nen, sich freimachen von; disiungere, disso-
ciare, protelare‘ (mhd. entmachen ‚Gemachtes
wieder vernichten, verstecken, unkenntlich ma-
chen‘; mndd. entmāken ‚vernichten‘; frühmndl.
ontmaken ‚zunichte machen, verhindern‘ [a.
1265–1270], mndl. ontmaken ‚vernichten, ver-
hindern, behindern‘). – missimachôn in Gl. 2,
423,9 (Hs. 10. Jh., Zeit des Gl.eintrags unbe-
kannt, bair.[-alem.]) und in weiteren Gl. des 12.
und 13. Jh.s: ‚schaden, schlecht machen; af-
ficere, sordere‘, part.prät. missimachôt ‚verun-
staltet, hässlich; confectus, ulcerosus‘ (mhd.
missemachen ‚übel, schlecht machen‘, nhd.
mdartl. rhein. missmachen ‚falsch machen, ent-
stellen, verderben, Übles tun‘ [Müller, Rhein.
Wb. 5, 1173]; mndd. mismaket part.prät. ‚ent-
stellt, hässlich gemacht‘; frühmndl. mismaken
‚übel zurichten‘ [a. 1265–1270], mndl. misma-
ken ‚misshandeln‘). – samamachôn Gl. 4,232,6
(12. Jh., bair.): ‚zusammenbringen, zusammen-
fügen; conficere‘. – untarmachôn in B, GB:
‚anschließen; subiungere‘ (mhd. undermachen
‚überwältigen, bezwingen, unterziehen‘, nhd.
mdartl. schweiz. undermachen ‚durch eine
Bretterwand abteilen‘ [Schweiz. Id. 4, 44],
schwäb. †untermachen ‚abgrenzen, umfriedi-
gen‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 6, 1, 239], bair. un-
termachen ‚einen Raum durch eine Bret-
terwand abteilen‘ [Schmeller, Bayer. Wb.² 1,
1557], rhein., pfälz. ‚in die Erde bringen‘ [Mül-
ler, Rhein. Wb. 9, 69; Christmann, Pfälz. Wb.
6, 944], südhess. ‚Saatgut in die Erde bringen,
Mist unterpflügen, eine Wiese unter Wasser
setzen‘ [Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 6, 134],
hess.-nassau. ‚[Mist] unterackern‘ [Berthold,
Hessen-nassau. Volkswb. 4, 261], schles. ‚eine
bestimmte Zeit dauern, eine schlecht aufge-
gangene Saat umackern und neu einsäen, ein-
nehmen‘ [Mitzka, Schles. Wb. 3, 1444]; mndl.
ondermaken ‚im Geheimen etw. bewerkstelli-
gen‘). – zisamane(gi)machôn im Abr (1,102,
24 [Pa, Kb]): ‚verbinden‘, nur im subst. Part.
Prät. zisamanegimachôte ‚Verbundene, Ehe-
leute; coniugia‘ (ält. nhd. zusammenmachen
‚aus einzelnen Bestandteilen fertig machen‘,
nhd. mdartl. schweiz. zesämmenmachen ‚zusam-
menbinden, sammeln, aufhäufen‘ [Schweiz. Id.
4, 49], els. zesammenmachen ‚Heu zusammenre-
chen, Posten einer Rechnung zusammenzählen,
buttern‘ [Martin-Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 1,
644 f.], schwäb. zusämmenmachen ‚in Ordnung
bringen, zusammenrechen‘ [Fischer, Schwäb.
Wb. 6, 1, 1368], vorarlb. zusammenmachen
‚Gras, Heu in Schwaden zusammenschieben‘
[Jutz, Vorarlberg. Wb. 2, 1764], pfälz. ‚zusam-
menräumen, zusammenziehen [von Wolken],
eine Rechnung zusammenstellen, buttern, un-
sinniges Zeug machen‘ [Christmann, Pfälz. Wb.
6, 1700], südhess. ‚zusammenrechen, den Wa-
gen mit Leitern versehen, buttern, sich zu-
sammenziehen [von Wolken], unsinniges Zeug
reden‘ [Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 6, 935],
thür. ‚[Heu, Futter] mit einem Rechen auf-
häufen, [Sachen] aufsammeln, ordnen, Geld für
einen gemeinsamen Zweck sammeln‘, refl.
‚sich versammeln‘ [Spangenberg, Thür. Wb. 6,
1342], osächs. ‚Heu auf der Wiese zusammen-
rechen‘ [Frings-Große, Wb. d. obersächs. Mdaa.
4, 689], märk. tosammenmoaken ‚zusammen-
harken‘ [Bretschneider, Brandenb.-berlin. Wb.
4, 1004], schles. zusammenmachen ‚in Hau-
fen setzen‘ [Mitzka, Schles. Wb. 3, 1569]; früh-
mndl. tesamenmaken ‚zusammenstellen‘ [a.
1240]). – zuo(gi)machôn im Abr (1,22,13 [Pa,
Ka]), Sam (1,5,29 [in 2 Hss., Ende des 8. oder
Anfang des 9. Jh.s und 820/830]. 11,18 [820/
830]) und Gl. 2,761,30 (9. Jh., bair.): ‚hinzu-
fügen, verbinden; adiungere, annectere, delega-
re‘ (mhd. zuo machen ‚zurechtmachen, rüsten‘,
nhd. zumachen ‚schließen, sich verschließen,
sich beeilen‘; mndd. tomāken ‚zumachen, be-
reiten, zurüsten, [Geld] vermachen‘; mndl. toe-
maken ‚[zu-]bereiten, rüsten, herausputzen‘). –
Ahd. Wb. 6, 113 ff.; Splett, Ahd. Wb. 1, 584; Köb-
ler, Wb. d. ahd. Spr. 33. 98. 415 f. 594. 789. 914.
1173. 1324. 1339; Schützeichel⁷ 213; Starck-
Wells 395. 826; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 6, 236.
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