anagirîzan
Band VII, Spalte 590
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anagirîzan oder -rizzen st.v. I oder sw.v.
I, Gl. 2,679,57 (1. Viertel des 12. Jh.s): ‚einrit-
zen; incidere‘. – foragirîzan ? Gl. in Rom, Vat.
Ottob. lat. 3295 (3. Viertel des 9. Jh.s, südrhein-
frk.): ‚im Voraus aufschreiben; praefigere‘. –
girîzan Gl. 2,184,71 (Anfang des 9. Jh.s, bair.).
626,29 (wohl 11. Jh., bair.), Federgl. in Mün-
chen, Clm. 21525 (wahrscheinlich 10. Jh., bair.;
vgl. Ernst-Nievergelt-Schiegg 2019: 585) und
in NBo: ‚einritzen; describere, incidere‘ (mhd.
gerîʒen in Verbindung mit abe ‚reißen‘; as.
giwrītan ‚[auf-]schreiben, aufzeichnen‘ im Hel;
ae. gewrītan ‚schreiben‘). – umbirîzan nur Gl.
2,226,36 (wohl 2. Hälfte des 9. Jh.s, bair.): ‚(ei-
nen Umriss) einritzen; describere‘ (nhd. um-
reíßen ‚einen Sachverhalt knapp, aber in we-
sentlichen Punkten darstellen‘, in anderer Bed.
mhd. umbe rîʒen ‚umreißen, umbrechen‘, nhd.
úmreißen ‚zu Boden reißen, zum Umfallen
bringen, durch Umwerfen zerstören‘; ae.
ymbwrītan ‚abgrenzen‘). – untarrîzan nur in
NCat: ‚(mit Linien) unterteilen‘ (in anderer
Bed. ält. nhd. unterreißen ‚herausreißen‘ [Dt.
Wb. 24, 1724]; ae. underwrītan ‚unterzeichnen,
unterschreiben‘). – ûzrîzan nur Gl. 2,695,67
(wohl Anfang des 11. Jh.s): ‚ausstechen, durch-
bohren; terebrare‘ (mhd. ûʒ rîʒen ohne
Bed.angabe, frühnhd. ausreissen ‚herausrei-
ßen, etw. durch Einritzen zum Ausschneiden
anzeigen, durchbrechen, schadhaft werden,
Reißaus nehmen, entfliehen‘; in anderer Bed.
afries. ūtwrīta ‚vorschreiben‘). – Ahd. Wb. 7,
1116 f.
; Splett, Ahd. Wb. 1, 761; eKöbler, Ahd.
Wb. s. vv. foragirīzan, girīzan, untarrīzan,
ūzrīzan; Schützeichel⁷ 263; Starck-Wells 490.
828; Schützeichel, Glossenwortschatz 7, 453.

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