*antbrahtAWB f. i-St. ‚Entziehung, Aufforderung
zur Zurückgabe‘ (nur Gl. 2, 88, 43; 96, 18
[9.—12. Jh.]; Hs.: hantbrahti [dat. sg.] mit unor-
ganischem h).
Ahd. Wb. I, 536; Starck-Wells 29; Graff III, 294 (s.v.
unprutti).
Dieser Rechtsausdruck, der sowohl in den Gl.
wie in der Lex Baiuvariorum auch mit anderer
Ablautstufe der Stammsilbe als untprutt, (h)unt-
pruht usw. vorkommt (→ untbrutt), ist mit dem
Verb intbrettan ‚entziehen‘ (< *-bregđan) ver-
wandt; → brettan. Zur Bed. und Form s. D. v.
Kralik, Neues Arch. d. Gesellsch. f. ältere dt. Ge-
schichtskunde 38 (1913), 603 ff. Nach Kralik ist
ant- eine Schwächung von unt- (→ untaz,
unzi).