rendiAWB adj. ja-St. ‚rauh, hart, streng, asper‘
(einmal arandiv Bened.regel). Weder mhd.
noch nhd. belegt.
Ahd. Wb. I, 631; Schützeichel³ 10; Starck-Wells 33;
Graff I, 427; Schade 24.
Etymologie unsicher. Wohl als â-rendi (< *ǣ-
rand-ja-) zu deuten und viell. zur idg. Wz.
*rendh- ‚(zer)reißen‘ in ae. rendan, ne. rend; a-
fries. renda ‚(zer)reißen‘, rend ‚Riß‘; ahd. rinta
‚Rinde‘, bi-rinten ‚abrinden‘; mndl. runde,
run(n)e ‚Rinde, Gerberlohe‘, nndl. run ‚Gerber-
lohe‘; hess. runde (runge) ‚Wundschorf‘,
schweiz. runde, runge ‚Rinde‘ (→ â- und rinta);
außergerm. bes. lit. rándas ‚Narbe‘, rsti ‚ker-
ben, mit der Axt behauen‘ aber auch ‚ange-
strengt und eifrig tun‘.
Die ursprl. Bed. wäre also etwa entweder ‚ab-
schälend‘ oder ‚zer-, verreißend‘; zur Bed. vgl.
einerseits nhd. verreißen ‚vernichtend kritisie-
ren‘; andererseits engl. excoriate ‚abschälen‘
und auch ‚scharf kritisieren, heruntermachen‘;
oder engl. flay ‚schinden, scharf kritisieren‘;
nhd. schinden ‚schonungslos antreiben‘ (vgl.
auch ahd. âriub).
Anders E. Karg-Gasterstädt, Bohnenberger-Festschrift
237 f.: zur idg. Wz. *er(e)- ‚sich in Bewegung setzen,
erregen‘ mit dem Suffix *u̯ent-, u̯t-. Abzulehnen
Rooth, Drei Adj. aus d. ahd. Frühzeit.: aus *uz-inþan
und mit ârunti ‚Auftrag‘ verwandt.
Im Ablaut zu rendi steht girinden ‚reizen,
herausfordern, exasperare, lacessere‘; wohl auch
rundi ‚schrecklich, furchtbar‘ (nur Gl. 1, 184,
16) (s. d. d.).
Holthausen, Ae. et. Wb. 257; ders., Afries. Wb. 87;
Richthofen, Afries. Wb. 991 f.; Verdam, Mndl.
handwb. 503; Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 564; Vries,
Ndls. et. wb. 596; Vilmar, Id. von Kurhessen 327 (rin-
den); Schweiz. Id. VI, 1036 ff.; Fraenkel, Lit. et. Wb.
697. 722 f.; Walde-Pokorny II, 372. 374; Pokorny
865.