arnôt
Volume I, Column 340
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arnôtAWB (*arnôd?) m. i- (a-)St. (?) Ernte(zeit),
messis
, dreimal belegt, nur in Gl. des
12./13. Jhs., einmal mit der Schreibvariante -th.

Zum Ansatz (Ahd. Wb. -t, Starck-Wells -d) -ôt,
-ôd. Bei so späten Belegen muß unsicher bleiben, ob
es sich um ahd. -t oder um ein aus ahd. -d durch die
Auslautsverhärtung entstandenes -t handelt.

Das Wort wird im Mhd. (mit Ausnahme des
Südwestens) durch die Nachkömmlinge von
ahd. aran, arn² (s. d.) verdrängt, was aber nicht
die Möglichkeit ausschließt, daß der ausl. Den-
tal von arnôt zur Entwicklung des epithetischen
-d (-dt, -t) und der späteren nhd. Endung -te
von Ernte beigetragen hat ( aran).

Ahd. Wb. I, 660; Schützeichel³ 11; Starck-Wells 34;
Graff I, 481; Schade 29; Kluge²¹ 173.

Ahd. arnôt ist eine Ableitung, zum sw.v. arnôn
gehörig (s. d.) und mit Hilfe des ahd. Suffixes
-ôt/-ôd gebildet, das in sämtlichen germ. Dia-
lekten seine Entsprechung hat; die ahd. Bil-
dung arnôt als solche hat kein Gegenstück in
den anderen germ. Sprachen.

Innerhalb des hd. Sprachgebiets ist die Verbrei-
tung des -ôt-/-ôd- Suffixes sehr ungleich, weit-
aus am stärksten im Alem. (Bened.regel, Not-
ker; s. Weinhold, Alem. Gr. § 249), viel weniger
im Bair. und ganz vereinzelt im Mitteldt. (nur
halftanôd im Tatian, wegôd bei Otfrid). Kein
Wunder, daß auch mdartlich ahd. *arnôd (ar-
nôt) bis heute am kräftigsten weiterlebt im
Schweizerdt., vgl. Schweiz. Id. I, 464 f. (ernet m.,
ja sogar erndet m.); Martin-Lienhart, Wb. d. els.
Mdaa. I, 68; Ochs, Bad. Wb. I, 707.

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