ballestar
Band I, Spalte 443
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ballestar n. a-St., nur in Gl.: Schleuderma-
schine, ballista; Wurfgeschoß, falarica
Var.:
bal(l)astar, pallastar. Das Wort hat sich mit der
Sache überlebt und wird deshalb mhd. und
nhd. nicht mehr gebraucht.

Ahd. Wb. I, 797; Starck-Wells 41; Graff III, 102 f.
(balastar); Diefenbach, Gl. lat.-germ. 66 f.

In den anderen altgerm. Dialekten finden sich
keine entsprechenden Bildungen: der auf ahd.
Gebiet beschränkte Terminus ist offensichtlich
eine Entlehnung aus lat. ballistārium ( -ri),
das seinerseits als neutr. Substantivierung auf
das lat. Adj. ballistārius, zu lat. ballista (von gr.
*βαλλιστής) Wurfmaschine zurückgeht; das
lat. Subst. auf -ārium ist einmal bei Plautus,
Poenulus 202, und zweimal in lat. Gl. belegt.
Die ungewöhnliche a-Deklination läßt sich
viell. entweder auf Einfluß der lat. Nebenform
ballistra (> *ballistr, -ar) s. u. oder auf Analo-
gie zu ahd. -star-Bildungen wie bluostar, gelstar
u. a. zurückführen.

Thes. ling. lat. II, 1702; Mittellat. Wb. I, 1324 ff.;
Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. I, 95; Frisk, Gr. et. Wb.
I, 215. S. auch Franz, Lat.-rom. El. im Ahd. 19.

Wie zu erwarten, haben Ableitungen von lat. ballista
(Nebenform ballistra, s. M. Niedermann, Glotta 1
[1909], 262) sich auch in den roman. Sprachen weit
verbreitet, wurden aber im Lauf der Zeit durch Ab-
kömmlinge der Zss. arcuballista verdrängt ( arm-
brust
). Körting, Lat.-rom. Wb.³ Nr. 1188; Meyer-
Lübke, Rom. et. Wb.³ Nr. 911; Wartburg, Frz. et. Wb.
I, 222.

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