bergita
Band I, Spalte 558
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bergitaAWB, -idaAWB f. n-St. Kuchen, flaches, breites
Backwerk, placenta, crustula, collirida
; nur in Gl.
vom 9.14. Jh. belegt Var.: perg-.

Ahd. Wb. I, 911 f.; Starck-Wells 47; Graff III, 208;
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 439 (placenta).

Das Wort ist im Ahd. völlig isoliert und hat
keine sichere Etymologie. Der Form nach
scheint es eine urspr. abstrakte Bildung auf
germ. *-iþō, *-iđō zu sein (vgl. Kluge, Nom.
Stammbildung³ § 121 ff.). Verknüpfung mit ae.
be(o)rgan, birgan, byri(g)an; aisl. bergja
schmecken, kosten (Ahd. Wb.) ist durchaus
möglich, aber diese Verben haben auch keine
Etymologie (et. Versuche bei Vries, Anord. et.
Wb.² 33; Jóhannesson, Isl. et. Wb. 618; Walde-
Pokorny II, 164 f.: zu aind. bhárvati kaut, ver-
zehrt
; gr. φέρβω lasse weiden, nähre; wegen
verschiedener Erweiterungen schon von Po-
korny aufgegeben; s. auch Frisk, Gr. et. Wb. II,
1001 f.; Mayrhofer, K. et. Wb. d. Aind. II,
481 f.).

Sonst wäre viell. air. bairgen f., kymr. korn.
bret. bara m. Brot (< *barag-) zu vergleichen,
falls das -g- < idg. *gh stammt, was ebenso
möglich ist wie das gew. angenommene *g; vgl.
auch lat. farrāgō f. Mengfutter (Vendryes, Lex.
ét. de l’irl. anc. B9; Pedersen, Vgl. Gr. d. kelt.
Spr. I, 101; II, 25; Wh. Stokes, BB 21 (1896),
129; E. Zupitza, Zfvgl. Spr. 36 (1900), 212;
Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. I, 455 f. [s.v.
far]) alles zu idg. *bhar(es)- Borstenähre,
Grannenkorn, Gerste
(lat. far, farris Dinkel,
Spelt; eine Art Brot
; farīna Mehl; ae. bere
Gerste; aisl. barr Getreide; got. barizeins aus
Gerste
; *baro). Wohl fernzuhalten lat.
fer(c)tum eine Art Opferkuchen, eigentl. Part.
Perf. zu *fergo backe; vgl. aind. bhjjáti rö-
stet
, zur idg. Basis *bhere- (mit *, nicht *gh);
vgl. Walde-Hofmann, a.a.O. I, 486 f.; Pokorny
137.

S. auch beresboto.

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