bergitaAWB, -idaAWB f. n-St. ‚Kuchen, flaches, breites
Backwerk, placenta, crustula, collirida‘; nur in Gl.
vom 9.—14. Jh. belegt 〈Var.: perg-〉.
Ahd. Wb. I, 911 f.; Starck-Wells 47; Graff III, 208;
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 439 (placenta).
Das Wort ist im Ahd. völlig isoliert und hat
keine sichere Etymologie. Der Form nach
scheint es eine urspr. abstrakte Bildung auf
germ. *-iþō, *-iđō zu sein (vgl. Kluge, Nom.
Stammbildung³ § 121 ff.). Verknüpfung mit ae.
be(o)rgan, birgan, byri(g)an; aisl. bergja
‚schmecken, kosten‘ (Ahd. Wb.) ist durchaus
möglich, aber diese Verben haben auch keine
Etymologie (et. Versuche bei Vries, Anord. et.
Wb.² 33; Jóhannesson, Isl. et. Wb. 618; Walde-
Pokorny II, 164 f.: zu aind. bhárvati ‚kaut, ver-
zehrt‘; gr. φέρβω ‚lasse weiden, nähre‘; wegen
verschiedener Erweiterungen schon von Po-
korny aufgegeben; s. auch Frisk, Gr. et. Wb. II,
1001 f.; Mayrhofer, K. et. Wb. d. Aind. II,
481 f.).
Sonst wäre viell. air. bairgen f., kymr. korn.
bret. bara m. ‚Brot‘ (< *barag-) zu vergleichen,
falls das -g- < idg. *gh stammt, was ebenso
möglich ist wie das gew. angenommene *g; vgl.
auch lat. farrāgō f. ‚Mengfutter‘ (Vendryes, Lex.
ét. de l’irl. anc. B—9; Pedersen, Vgl. Gr. d. kelt.
Spr. I, 101; II, 25; Wh. Stokes, BB 21 (1896),
129; E. Zupitza, Zfvgl. Spr. 36 (1900), 212;
Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. I, 455 f. [s.v.
far]) — alles zu idg. *bhar(es)- ‚Borstenähre,
Grannenkorn, Gerste‘ (lat. far, farris ‚Dinkel,
Spelt; eine Art Brot‘; farīna ‚Mehl‘; ae. bere
‚Gerste‘; aisl. barr ‚Getreide‘; got. barizeins ‚aus
Gerste‘; → *baro). Wohl fernzuhalten lat.
fer(c)tum ‚eine Art Opferkuchen‘, eigentl. Part.
Perf. zu *fergo ‚backe‘; vgl. aind. bhjjáti ‚rö-
stet‘, zur idg. Basis *bhereg̑- (mit *g̑, nicht *gh);
vgl. Walde-Hofmann, a.a.O. I, 486 f.; Pokorny
137.
S. auch beresboto.