*billôdAWB, pillôdAWB m. a-St., nur Gl. 2, 620, 39
(9. Jh., alem. [?]): ‚Gebrüll, rictus‘. Die Her-
kunft des Wortes ist unklar. Es kann wegen
des Wurzelvokals -i- kaum zu bellan (s. d.) ge-
hören (B. Schindlings Klassifizierung als „ja-
Stamm“ [Murbacher Glossen 7] ist bestimmt
abzulehnen); auch gehören die meisten ahd.
-ôd-Bildungen zu sw. Verben II (vgl. Wil-
manns, Dt. Gr. II § 261). Die Verknüpfung mit
bîlôn ‚brüllen‘ und daher mit *bîl, pîl (s. d. d.)
wird durch die Schreibung mit -ll- erschwert.
Nach Wißmann, Nomina Postverb. 55, könnte
-ll- ein Überbleibsel einer ursprl. Kons.verbin-
dung -dl- darstellen (mit obd. noch nicht ver-
einfachtem -ll- nach langem Vokal?).
Viell. handelt es sich um eine Kontamination
von *bîlod mit bullôd ‚Gebrüll‘ (s. d.).
Ahd. Wb. I, 1055; Splett, Ahd. Wb. I, 48; Starck-
Wells 55; Graff III, 91; Lühr, Studien z. Hildebrand-
lied 664 Anm. 1.