bisîten
Band VII, Spalte 1287
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bisîten ? sw.v. I, im Abr: ‚zurückwei-
sen; repudiare‘. Wenn der einzige Beleg
〈piseitit〉 ‚repudiet‘ richtig als Form von bisîten
interpretiert wird, liegt ein sw.v. I, denominativ
von dem später bezeugte Adv. mhd. besîte ‚bei-
seite‘ (s. sîta) vor (vgl. Riecke 1996: 408 f.).
Braune-Heidermanns 2018: § 146 Anm. 6d
vermutet indessen, dass die Schreibung -s-
für -sk- steht und das Verb als biskeidan (s.
skeidan) zu verstehen ist. – sitîg adj., in Gl. seit
dem 3. Viertel des 9. Jhs., in NBo, Nps: ‚sittlich,
wohlgeartet; bene moratus, modestus‘, ubilo
sitîg sîn ‚missbrauchen‘, sitîg wesan ‚gewohnt
sein, pflegen‘ (mhd. sitic, sitec adj. ‚sittsam,
ruhig, bescheiden, anständig‘, nhd. sittig adj.
[veraltet] ‚sittsam, gute Sitten habend‘; mndd.
sēdich adj. ‚gesittet, sittsam‘; mndl. sedich adj.
‚sittsam, anständig‘). Ableitung von situ mit
dem Suff. -îg (s. dd.). – Splett, Ahd. Wb. 1,
821 f.; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. bisīten, sitīg;
Schützeichel⁷ 283; Starck-Wells 513. 528;
Schützeichel, Glossenwortschatz 8, 247. –
Splett 1976: 349.

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