*blachisônAWB sw. v. II, nur Notker, M. Cap.,
part. präs. pláchesonde: ‚rauschen, tosen, brau-
sen (vom Wasser)‘. Das Part. bei Notker über-
setzt lat. fragosus.
Ahd. Wb. I, 1170; Splett, Ahd. Wb. I, 1211; Schütz-
eichel⁴ 77; Graff III, 248; Sehrt, Notker-Glossar 17;
Raven, Schw. Verben d. Ahd. II, 19 (s. u.). — Die von
Graff a. a. O. angenommene Verbindung mit blâen
(s. d.), die wohl auch zur Fehldeutung des Wortes bei
Raven, a. a. O. führte (‚schnauben, keuchen, mühsam
atmen‘), ist unmöglich, sowohl wegen der Kürze des a
(durch den Akut bei Notker gesichert), als auch wegen
der inlautenden Spirans -ch-, die nicht aus einem un-
echten -h- in blâ(h)en hätte entstehen können.
Diese verbale Bildung auf -isôn (s. d.) ist im
Ahd. ganz isoliert, aber verwandte Wörter ohne
die -isôn-Ableitung sind wohl in anderen germ.
Sprachen zu finden: mndl. blaken ‚flattern, fä-
cheln‘ (das von Verwijs-Verdam, Mndl. wb. I,
1284 irrig zu blayen ‚wehen‘ gestellt wird; s.
aber Pokorny 154); aisl. blak ‚Schlag‘, blaka,
blakra ‚vor und zurück schlagen, fächeln, flat-
tern, mit den Flügeln schlagen‘, blekkja ‚schla-
gen‘, norw. (Landsmål) blake ‚flattern‘, blekkje
‚rammen, treffen‘ — alles zur idg. Wz. *bhlag-
‚schlagen‘, wozu auch lat. flagrum, flagellum
‚Geißel, Peitsche‘; lit. blõkšti (blaškiù, bloški-
aũ), intensiv. blaškýti ‚zur Seite hin und her
schleudern‘ gehören.
Fick III (Germ.)⁴ 284 (veraltet); Verdam, Mndl.
handwb. 101; Vries, Anord. et. Wb.² 42 f.; Jóhannes-
son, Isl. et. Wb. 642; Cleasby-Vigfusson, Icel.-Engl.
Dict. 66; Haugen, Norw.-Engl. Dict. 79. 80.