*blunkazzenAWB sw. v. I, nur Gl. 1, 784, 39—41
(3 Hss., 10./11. Jh., wovon zwei bair., die an-
dere unbestimmt: [stammalo ł] pluncez[z]e,
3.sg.konj.; 6 andere Hss. haben nur Formen
von stammalôn): ‚stammeln, lallen, balbutire‘.
Ahd. Wb. I, 1227; Splett, Ahd. Wb. I, 1211; Starck-
Wells 67; Graff III, 362; Raven, Schw. Verben d. Ahd.
I, 11. 146 f.; Köbler, Lat.-germanist. Lex. 42.
Der Ansatz plunzez(z)en bei Raven (plunzezan ? bei
Graff) kann nicht stimmen: in diesen Hss. steht c re-
gelmäßig nur für k.
Obgleich dieses Wort, eine intensive oder itera-
tive Bildung mittels der Ableitung -azzen (s. d.;
zur umgelauteten Form -ezzen vgl. Schatz, Ahd.
Gr. § 26), weder im Mhd. noch in der nhd.
Schriftsprache belegt ist, kommt in den österr.
Mdaa. ein lautlich identisches, in der Bed. etwas
abweichendes Verb plunketzen ‚glucksen‘ (z. B.
Flüssigkeit in einem Gefäß) vor, wie auch ein
einfaches Verb plunken ‚Flüssigkeit verschütten‘
und ein Subst. Plunketzer m. ‚Geräusch beim
Fall in eine Flüssigkeit‘ (Kranzmayer, Wb. d.
bair. Mdaa. in Österr. III, 488); viell. gehört
auch hierher schweiz. plunzen ‚schallend ins
Wasser fallen‘ (= bluntschen); ‚unbedachtsam
handeln oder sprechen‘ (falls diese Bed. nicht zu
plunz ‚plumper unbeholfener Mensch‘, bair.
plunze(n), schwäb. blunze ‚Blutwurst, schwer-
fälliger dicker Mensch‘ gehört; Schweiz. Id. V,
126; Schmeller, Bayer. Wb.² I, 459; Kranzma-
yer, a. a. O. 489; Fischer, Schwäb. Wb. I, 1226).
Diese Wörter sind, wie nhd. platsch, plätschern,
lautnachahmend. Zur Bed. ‚stammeln, lallen‘
neben ‚glucksen‘ vgl. nhd. plätschern (vom Bach
wie auch von einer Rede); auch engl. babble
‚plappern‘, jedoch auch ‚plätschern‘ (von einem
Bach). Viell. ist auch Einfluß der Sippe von
plunz(e), blunz(e) (s. o.) mit einzurechnen.