buhilAWB, puhilAWB m. a-St., Gl., Otfrid, Notker:
‚Hügel, Anhöhe, collis, clivus, acervus, agger‘
〈Var.: --, -ü- (15. Jh.); -ch-; -el, -ol; buol,
puol, pul, bele (nom. pl.): zum h-Ausfall vgl.
Braune, Ahd. Gr. § 154 u. Anm. 8; A. L. Lloyd,
Sehrt-Festschrift 109 ff.〉. — Mhd. bühel st.m.;
nhd. Bühel, Bühl, als Appellativum bes. in
obd. Mdaa. lebendig, aber auch mitteldt. und
nddt. in ON erhalten, fehlt bei Luther und in
der nhd. Schriftsprache.
Ahd. Wb. I, 1480 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 114; Schütz-
eichel⁴ 83; Starck-Wells 83. 797; Graff III, 41; Schade
89; Lexer I, 379; Benecke I, 276 f.; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 17 (agger). 132 (collis); Dt. Wb. II, 496 f.;
Kluge²¹ 109; Kluge²² 113. — Schweiz. Id. IV, 1049 ff.;
Martin-Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. II, 21; Ochs, Bad.
Wb. I, 364; Fischer, Schwäb. Wb. I, 1510 ff.; Jutz,
Vorarlberg. Wb. I, 485; Schmeller, Bayer. Wb.² I, 218;
Kranzmayer, Wb. d. bair. Mdaa. in Österr. III,
1329 ff.; Follmann, Wb. d. dt.-lothr. Mdaa. 43; Müller,
Rhein. Wb. I, 1107; Christmann, Pfälz. Wb. I,
1336 f.; Kehrein, Volksspr. u. Wb. von Nassau 100;
Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 1211; Crecelius, Ober-
hess. Wb. 220; Vilmar, Id. von Kurhessen 59; Müller-
Fraureuth, Wb. d. obersächs. Mdaa. I, 166; Woeste,
Wb. d. westf. Mda. 43; Schambach, Wb. d. ndd. Mda.
35; Bretschneider, Brandenb.-berlin. Wb. I, 809.
Das Wort scheint aufs Deutsche beschränkt: nur
in mndd. būl m. ‚Hügel‘ hat es eine genaue Ent-
sprechung. Vergleiche in den anderen germ.
Sprachen sind unsicher: meistens wird nndl. bo-
chel m. ‚Buckel, Höcker‘ (Kiliaan, 16. Jh.: boe-
chel) auf germ. *ula- zurückgeführt (mit Ver-
schärfung des zu ch vor l, vgl. Meer, Hist. Gr.
d. ndl. Spr. § 94), das in gramm. Wechsel zu
*uhla- stehen soll. Wegen der Bed. und des
späten Erscheinens wäre ein Vergleich mit nhd.
Buckel näherliegend, aber in diesem Falle würde
man eine nndl. Form mit -kk- erwarten (vgl.
Meer, a. a. O. § 86 ff.). Wenn nndl. bochel tat-
sächlich auf germ. *ula- zurückgeht, dann ge-
hört es eher zu nndd. buigen ‚biegen, krümmen‘
(idg. *bheu̯gh-; → biogan) als zu ahd. buhil.
Mit ahd. buhil (< germ. *uhila-) verwandt ist
viell. aisl., nnorw. bóla f. ‚Beule‘ < germ. *uh-
lōn- nach Noreen, Aisl. Gr.⁴ § 112, 2; weniger
wahrscheinlich < germ. *ōulon- nach Traut-
mann, Germ. Lautgesetze 21.
Germ. *uh-ila- geht im Sinne von ‚Rundes‘
wohl auf eine -k-Erweiterung der idg. Wz.
*bheu̯- (neben *beu̯-) ‚aufblasen, schwellen‘ zu-
rück; → bôsi, bûh, blla, bûtil. Zum Suffix →
-il und vgl. Kluge, Nom. Stammbildung³ § 56;
Wilmanns, Dt. Gr. II § 207, 1; Krahe-Meid,
Germ. Sprachwiss. III § 87.
Fick III (Germ.)⁴ 274; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. I, 1, 368; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. I,
447; Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 74 f.; Vries, Ndls. et.
wb. 68; Vries, Anord. et. Wb.² 48; Jóhannesson, Isl.
et. Wb. 607; Holthausen, Vgl. Wb. d. Awestnord. 22;
Torp, Nynorsk et. ordb. 33. — Walde-Pokorny II, 117.
146; Pokorny 100.
Nach Weigand, Dt. Wb.⁵ I, 304; Trübners Dt. Wb. I,
465 u. a. steht ahd. buhil in gramm. Wechsel zu ahd.
biogan (zu einer idg. Wz. *bheu̯k-) ‚biegen‘; abzuleh-
nen, weil ahd. biogan von einer Wurzelform idg.
*bheu̯gh- und nicht *bheu̯k- herstammt; → biogan.