buhsAWB m. (a-St.?), nur nom. sg. Gl. 3, 642, 47
(10. Jh.), 3, 39, 67 (15. Jh.): ‚Buchs(baum), bu-
xus‘ (Buxus sempervirens L.). — Mhd. buhs,
nhd. Buchs.
Ahd. Wb. I, 1481; Splett, Ahd. Wb. I, 115; Starck-
Wells 83; Schade 89; Lexer I, 379; Benecke I, 277;
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 85; Dt. Wb. II, 476; Trüb-
ners Dt. Wb. I, 454 f.; Kluge²¹ 107; Kluge²² 111; Pfei-
fer, Et. Wb. 226 (Buchsbaum). — Vgl. auch Marzell,
Wb. d. dt. Pflanzennamen I, 702 ff.
Dieses aus lat. buxus früh entlehnte Wort (mit
Verschiebung von x > hs; mlat. -u- war noch
nicht zu -o- geworden, vgl. Grandgent, Vulgar
Latin § 208) hat Entsprechungen in den meisten
germ. Dialekten, oft in der Zss. mit ‚Baum‘ (→
buhsboum): mndd. bus(s)bōm; mndl. bus-, bos-
boom (nndl. buks[boom] wurde im 16./17. Jh.
aus dem Nhd. entlehnt): ae. me. box, ne. box-
(wood); aisl. bss ‚Baum(art)‘ (poet.), aschwed.
busbum, ält.ndän. busbom sind aus dem Mndd.
oder Mndl. entlehnt, vgl. Fischer, Lehnw. d.
Awestnord. 93, während nschwed. buxbom,
ndän. buksbom aus dem Nhd. oder Nndl. stam-
men.
Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. I, 1, 377; Schiller-
Lübben, Mndd. Wb. I, 460; Verdam, Mndl. handwb.
112; Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 99; Vries, Ndls. et.
wb. 94 f.; Holthausen, Ae. et. Wb. 31; Bosworth-Tol-
ler, AS Dict. 118; Suppl. 103; ME Dict. A—B, 1101;
OED² II, 461; Vries, Anord. et. Wb.² 66; Jóhannes-
son, Isl. et. Wb. 962; Holthausen, Vgl. Wb. d. Awest-
nord. 30; Falk-Torp, Norw.-dän. et. Wb. 115; Hell-
quist, Svensk et. ordb.³ 73.
Lat. buxus, das auch in afrz. bois, bouis, nfrz.
buis, italien. bosso, span. boj, port. buxo weiter-
lebt, ist seinerseits eine Entlehnung aus gr. πύ-
ξος, einem alten Fremdwort unbekannter Her-
kunft (aus Kleinasien?), das schon myk. als pu-
ko-so vorkommt. Obgleich der Buchs in Südeu-
ropa einheimisch ist, hat er dort meistens die
Form eines kleinen Strauches; das Buchsbaum-
holz, das für Schnitzereien, Drechslerwaren
und Büchsen (→ buhsa) schon im Altertum be-
nutzt wurde, kam daher gewöhnlich von den
Bäumen, die bes. in Kleinasien, im Kaukasus
und in Nordpersien wachsen. So ist das Wort
wohl mit dem Holz nach Westen gewandert.
Schrader, Reallex. d. idg. Alt.² I, 172 f.; Meyer-Lübke,
Rom. et. Wb.³ Nr. 1430; Wartburg, Frz. et. Wb. I,
666 f.; Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. I, 125; Ernout-
Meillet, Dict. ét. lat.⁴ 79; Boisacq, Dict. ét. gr.⁴ 827;
Frisk, Gr. et. Wb. II, 626; Chantraine, Dict. ét. gr.
596; P.G. Scardigli, Minos 6 (Salamanca, 1960),
156 f.; ders., Sprache 6 (1960), 220 ff.; Morpurgo, My-
cenaeae Graecitatis Lex. 264.