buozwurz
Band II, Spalte 454
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buozwurzAWB mhd. st.f., nur Gl. 3, 479, 44
(12. Jh.); 4, 360, 2 (13. Jh.): Purgierwinde, dia-
grydium (Saft der Purgierwinde)
(Convolvulus
Scammonia L.). Eine Zss. aus buoza und wurz,
da die Wurzel der Purgierwinde und das dar-
aus gewonnene Harz oft als Heilmittel dienten.
Vgl. Marzell, Wb. d. dt. Pflanzennamen I,
1149; Fischer, Mittelalt. Pflanzenkunde 265.

Ahd. Wb. I, 1518 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 117. 1164;
Starck-Wells 85.

Gl. 4, 357, 2 bzwh zum lat. Lemma apozima ge-
hört wahrscheinlich auch hierher, obwohl es
möglich ist, daß der Schreiber buoza und puzza
Arzneitrank, apozima (s. d.) verwechselt hat. S.
Ahd. Wb. a. a. O.; E. Karg-Gasterstädt, PBB 65
(1941), 185 ff.; Frings, Germania Romana II,
410.

Nach Marzell I, 1027 und Starck-Wells 466 (anders
85, s. o.) ist buozwurz (bei Starck-Wells als pūz-
wurz[!] angesetzt) der Ladanum-Baum, Cistus creti-
cus L., eine Pflanze, aus deren Saft auch Harz gewon-
nen wird und in späteren Glossen als püswürcz, pans-
wurtz: ladanum vorkommt (Marzell 1027). Aber lat.
diagrydium bezeichnete gewöhnlich den Saft der Pur-
gierwinde (vgl. Fischer, a. a. O.; Georges, Ausführl.
Lat.-Dt. Handwb. I, 2128; Corp. Gl. lat. III, 623, 13).

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