dana¹AWB adv. beim Kompar., nur Hildebr. in
neo dana halt: ‚nie fortan mehr, nie mehr‘;
Notker in dana mêr: in positiven Satzgefügen
‚ebensowohl, ebenso‘, in negativen Satzgefü-
gen tana mêr ni ‚ebensowenig, auch nicht‘; in
der Funktion einer Subjunktion ni ... dana mêr
‚nicht mehr als, ebensowenig wie‘ 〈Var.: t-〉.
Ahd. Wb. II, 35 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 125; Schütz-
eichel⁴ 85 (s. v. than[n]e).
Wegen der bei Notker auftretenden Bedeutung
‚ebensowenig, auch nicht‘ von tana mêr ni faßte
man neo dana halt im Hildebr. ebenso auf und
nahm eine Lücke nach gileitos an, die den „Ver-
gleichungssatz“ enthalten soll.
M. H.Jellinek, ZfdA. (1893), 23 (vgl. K. Lachmann,
Über das Hildebrandslied, Hist.-phil. Abh. Berlin,
1833, 24; R. Kögel-W. Bruckner, in Grdr. d. germ.
Phil. II, 1², 78: doch dana halt sei as.). Daneben hält
Jellinek, a. a. O. wegen ae. ne ðon mā, ne ðy mā ‚trotz-
dem nicht‘ auch eine Deutung ‚trotzdem niemals‘ von
neo dana halt für möglich (E. Wadstein, Minneskrift:
Göteborgs högskolas årsskrift 16 [1910], 91; Ehris-
mann, Gesch. d. dt. Lit. I², 128; G. Baesecke, Das Hil-
debrandlied [Halle, 1945], 37; Schützeichel⁴ 85: ‚den-
noch‘), wobei er sinngemäß ‚obwohl du glaubst, daß
dein Vater tot sei‘ ergänzt (vgl. J. Franck, ZfdA. 47
[1903], 25 ff.); dazu s. I. Dal, Germ. Pron.kasus mit
n-Formans 14; ferner E. Wadstein, Göteborgs högskolas
årsskrift 9, 4 [1903], 29).
Doch fehlt vom Inhalt her nichts, andrerseits er-
scheint im As., Ae. und Got. wie im Hildebr.
nach der Verneinung die ahd. dana entspre-
chende Form than, ðon bzw. þana- (þanamais
‚weiter, noch mehr‘, þanaseiþs ‚weiter, noch‘)
vor einem Kompar., ohne daß ein „Verglei-
chungssatz“ folgt; z. B. as. Heliand 973 f. Krist
selbo gibod, ... that he ni spraki thero uuordo than
mer ‚Krist selbst gebot, ... daß er kein Wort
mehr sprechen solle‘ (Weiteres Lühr, Stud. z.
Hildebrandlied 562 f.). Ahd. dana, as. than, ae.
ðon, got. þana- haben in derartigen Fügungen
demnach wohl hauptsächlich temporale Bedeu-
tung ‚von da an‘.
Dem temporal verwendeten dana entspricht in
lokaler Bedeutung ein ahd. dana ‚fort, weg, da-
von‘ < *þanē; → dana² (G. Schmidt, Germ.
Adv. 100 f.). Folgt auf dana + Komparativ wie
bei Notker dagegen ein „Vergleichungssatz“, so
dürfte die instrumentale Funktion (Instrumental
des Maßes) vorliegen, denn wie dana werden
die Instrumentale ahd. diu, as. thiu, got. þe, ae.
ðȳ (‚um so, um dieses‘) verwendet.
I. Dal, Norsk tidsskrift f. sprogv. 9 (1937), 208. 215
geht für ahd. dana, got. þana- in dana mêr bzw. þa-
naseiþs usw. dagegen von einem adverbialen Ablativ
auf *-na aus (vgl. dies., Germ. Pron.kasus mit n-For-
mans 13. 40: pronominaler „Prosekutiv“ auf *-no);
ähnlich H. Möller, Zfvgl.Spr. 49 (1920), 230 u.
Anm. 1: instr. *tona; dazu s. aber dan.