derrinaAWB f. ō-, n-St.(?), nur Gl. 3, 291, 53 der-
rina (Kiel Cod. MS. KB 47, 11. Jh.), derríno
(Clm 3215, 13./14. Jh. bair.). 310, 41 derrina
(Florenz Laurenziana Plut. 16. 5 13. Jh. alem.);
5, 37, 28 derren (Sheffield MS O91 [G] 13. Jh.):
‚Getreidebrand, uredo‘. Das Wort kann mit
dem Suffix -ina (< *-enā) von ahd. derren
‚dörren‘ (s. d.) abgeleitet sein; vgl. Bildungen
wie ahd. lugina ‚Lüge‘ (s. d.), as. lugina ‚Be-
trug‘ (Wilmanns, Dt. Gr. II § 235, 1; Krahe-
Meid, Germ. Sprachwiss. III § 94).
Daneben besteht die Möglichkeit, daß von einem
nicht belegten, von ahd. derren abgeleiteten īn-Stamm
*derrī ‚Dürre‘ ein Stamm auf -ina (< *-inō) gebildet
ist. Ausgangspunkt für derartige Bildungen wäre in
diesem Fall der zu īn-Stämmen gehörige Gen. Pl. auf
-īno, der wie im Falle des Gen. Pl. redino (Braune,
Ahd. Gr.¹⁴ § 207 Anm. 8) von redina (s. d.) als Gen. Pl.
eines Stammes auf -ina interpretiert werden konnte;
vgl. dat.pl. Gl. 2, 556, 78. 566, 30 vuerminon, vuirmi-
non zu wermī ‚Wärme, Hitze‘ (s. d.).
Splett, Ahd. Wb. I, 133; Starck-Wells 98; Graff V,
200; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 630; Schatz, Ahd. Gr.
§ 339.