dingaltônAWB sw. v. II, nur Gl. 1, 276, 62 Oxford
Jun. 25, Karlsruhe Aug. CCXX (dinc altonte-
mu), 1, 665, 8 Karlsruhe Aug. CCXX (dingal-
tonter), beide Hss. alem. 9. Jh.: ‚zögern, Zeit
gewinnen, dissimulare, redimere (tempus)‘. Ge-
genüber elten ‚verzögern, verlängern‘ (s. d.)
flektiert dingaltôn, das aus ding im Sinne von
‚Sache, etwas‘ (s. d.) und einer Ableitung von
dem Adj. alt, hier in der Bedeutung ‚zeitlich
andauernd‘ (vgl. altinôn ‚hinausschieben‘, eltî
‚Dauer‘; s. d. d.), zusammengesetzt ist, wie an-
dere neben jan-Verben stehende Zusammen-
setzungen und Präfixbildungen nach der 2.
schw. Kl.; vgl. anafristôn ‚verleumden‘ neben
fristen ‚aufschieben‘, sperzibeinôn ‚sich sprei-
zen‘ neben intbeinen ‚zerfleischen‘; mit der
Zusammensetzung von dingaltôn vgl. tagaltôn
‚sich vergnügen, sich die Zeit vertreiben‘ (s. d.).
Ahd. Wb. I, 306; Splett, Ahd. Wb. I, 16. 137; Starck-
Wells 100; Graff I, 201; Raven, Schw. Verben d. Ahd.
II, 26; Schatz, Ahd. Gr. § 504; ders., Sievers-Fest-
schrift (1925), 378 Anm. 1.