diohskenkilAWB m. a-St., nur Gl. 2, 246, 13
(Schlettstadt Ms. 7 [früher unsigniert] 12. Jh.
alem.). 247, 30 (Freiburg im Breisgau UB. 380
12. Jh. obd. Abschrift einer frk. Vorlage), Bo-
logna Hs. 1702 (in bfk-Geheimschrift 10. Jh.):
‚Oberschenkel, coxa‘ 〈Var.: theoch-, thio-,
dioch-; -sc-, -sh-, -e(i)nch-〉. Das Wort, ein
verdeutlichendes Kompositum des Typs nhd.
Lindwurm, ist aus dioh ‚Oberschenkel, coxa‘
(→ dioh) und dem im Ahd. nur in diesen Glos-
sen belegten Wort -skenkil ‚Schenkel‘ zusam-
mengesetzt.
Splett, Ahd. Wb. I, 141. 850; Starck-Wells 800;
H. Mayer, Ahd. Gl.: Nachträge 17, 7.
schenkel erscheint als Simplex erst im Mhd. und
hat Entsprechungen in weiteren germ. Sprachen:
mndd. schinkel; mndl. sc(h)enkel. Es stellt sich
als Diminutiv zu mndd. schinke ‚Schenkel‘, ae.
sceanca. Auch ein Diminutiv von Schinken (→
skinko) kann mitgewirkt haben. Die zugrunde-
liegende Wz. urgerm. *skenk- liegt u. a. in aisl.
skakkr ‚schief, schräg‘ vor.
Kluge²¹ 643; Kluge²² 629 (jedoch mit dissimiliertem
Anlaut möglicherweise hierher aind. sákthi n. ‚Schen-
kel‘); Pfeifer, Et. Wb. 1508.