dorn²AWB mhd. st.m., nur Gl. 3, 47, 27 (Frank-
furt Fragm. lat. II 6 [früher unsigniert]
14. Jh.): ‚zingna, eine Fischart‘. Da die erste
Rückenflosse des ‚Zind, Zindel‘ (Aspro Zingel,
Perca Zingel), dt. auch Zingel, eines in der
oberen Donau vorkommenden Flußbarsches,
das Aussehen eines Dornes hat und das Wort
‚Zind‘ ahd. zint ‚Zinne‘ (s. d.) entspricht, ist
anzunehmen, daß das Wort ‚Dorn‘ als pars pro
toto auf den Fisch übertragen worden ist (→
dorn¹).
Starck-Wells 105; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 635 (zing-
na); Köbler, Lat.-germanist. Lex. 465; Dt. Wb. XV,
1384 ff.; Brehm, Thierleben² VIII, 40.