doub, doum¹ m. a-St.?, nur Gl. 4, 190, 10
Codex Melk K 51 dovm, Cod. Wien 1325
daub bair., 14. Jh.: ‚Daumen, pollex‘. In der
Form dovm stellt sich das Wort wohl zu mhd.
doum ‚Zapfen, Pfropf‘ (< *þauma- < vorur-
germ. *tou̯ǝmo- [**tou̯H₂mo-]; → dûmo). Im
Falle von daub ist Angleichung an ahd. doubôn
‚bezähmen, bezwingen‘ (s. d.) möglich, da für
den Übersetzer ein Zusammenhang zwischen
lat. pollex ‚Daumen‘ und pollēre ‚vermögen,
stark sein‘ herstellbar war. Weniger wahr-
scheinlich ist die Annahme einer inversen
Schreibung b für m, da diese im Bair. nur ver-
einzelt vorkommt; z. B. in bit = mit (Wein-
hold, Bair. Gr. § 124).
Starck-Wells 105 (jedoch nur doub); Lexer I, 455. Zu
lat. pollex < *poln- wegen aruss.-ksl. palьcь s. Lühr,
Expressivität 79 mit Lit.