druoa f. ō(n)-St.(?), nur Gl. 1, 452, 51.
601, 33. 688, 1 (bair., vom 10. bis 13. Jh.);
591, 31 (Stuttgart Cod. theol. et phil. 2° 218
alem., 12. Jh.) in der Form drôa, droa: ‚Last,
Leid, onus‘. Möglicherweise ist neben ahd.
drawa, drewa, drouwa ‚Drohung‘ eine Form
druoa < *þrōwō anzunehmen, eine Ableitung
von dem Verb druoen, drouên ‚erdulden, erlei-
den‘ < *þrōw-(i)jan-/ ē(ja)n-. Im Subst. druoa
wäre ebenso wie bei den Verben der (vom Prät.
druota nach Langvokal vor Konsonant ausge-
hende) w-Schwund verallgemeinert worden.
Doch wäre im Falle von drôa, droa ein ô, o an-
stelle von uo geschrieben. Ebensogut kann
ahd. drôa auch eine Kontraktionsform von
drawa ‚Drohung‘ (s. d.), das dann auch noch
die Bedeutung ‚Last, Leid‘ hätte, sein.
Starck-Wells 106 f.; Graff V, 245; Schade 113; Walde-
Pokorny I, 731; Pokorny 1073.