*ebuhAWB adj., nur Gl. 1, 430, 40 (2 Hss., 10. u.
12. Jh.) hepuhen, hebuhen, wohl akk. pl. f. und
mit prothetischem h- (vgl. Braune, Ahd. Gr.¹⁴
§ 152a), zum lat. Lemma simias; die spätere
Hs. hat hebuhen ł . affen. Wahrscheinlich hat
der Glossator sīmia ‚Affe‘ mit dem etym. ver-
wandten Wort sīmus ‚aufwärts gebogen,
stumpfnasig‘ verwechselt, und der spätere
Schreiber wollte die Glossierung verbessern.
Jedenfalls scheint das Adj. etwa ‚aufwärts
(eigtl. rückwärts?) gebogen‘ zu bedeuten und
gehört zusammen mit ahd. ibbichôn ‚revolvere‘
(s. d.) wohl zu idg. *epi : *opi (→ âband, af-
tan); hierher wahrscheinlich auch, aber mit ei-
nem anderen Suffix (idg. *-go- statt *-ko-),
got. ibuks ‚rückwärts gewandt, εἰς τὰ ὀπίσω‘.
Das -u- von ahd. *ebuh und got. ibuks ist
nicht geklärt, denn eine idg. Nebenform *epu-
ist sonst nicht belegt; zum Ausgang -u bei Prä-
positionen vgl. jedoch gr. mdartl. ἀπύ neben
sonstigem ἄπο, ἀπό ‚von, weg‘ (→ abuh).
Eine ähnliche Bildung kommt in ahd. abuh ‚verkehrt‘
vor (s. d.), das aber nicht verwandt ist, sondern auf
idg. *apu-ko- zurückgeht (→ aba, avur, firebben). Da
im Germ. idg. *ap- und *op- nicht nur lautlich, son-
dern oft auch semantisch zusammenfielen (→ after),
könnte die Endung -uha (*-uka?) als ein einheitliches
Suffix aufgefaßt und so viell. auch auf die *epi- : *opi-
Sippe übertragen worden sein.
Ahd. Wb. III, 31; Splett, Ahd. Wb. I, 1214; Starck-
Wells 115; Graff IV, 755; Kluge, Nom. Stammbil-
dung³ § 212; Feist, Vgl. Wb. d. got. Spr. 288; Leh-
mann, Gothic Et. Dict. I-4; H. Petersson, IF 23
(1908—09), 160 f.; Walde-Pokorny I, 123. 163; Po-
korny 54.