fârunga²
Band III, Spalte 75
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fârunga² adv., nur zwei Belege in 3 Hss.
des Abrogans: plötzlich, unversehens, zufällig,
subito, casu
Var.: farunka (Gl. 1, 75, 3 K), ua-
runga (Gl. 1, 149, 22 K). Splett, Abrogans-Stu-
dien 135 vermutet, daß das Adv. sein ausl. -a
anstelle von -o in Anlehnung an die Substanti-
ve auf -unga
erhalten habe. Doch handelt es
sich eher um den erstarrten Akk.Sg.f. des ō-St.
fârunga¹ Hinterhalt (s. d.; zur Bildung des
Adv. vgl. dia [h]wîla dieweil: [h]wîla Weile,
Stunde, Zeit
[Henzen, Dt. Wortbildung² 232]
und vgl. Splett, a. a. O. 221). Eine Bestimmung
als Dat. Sg. (so Baesecke, Kl. Schr. 214; Graff
III, 578) scheidet auf jeden Fall aus (vgl. Koe-
gel, Über d. Keron. Gl. 154 f.).

Ahd. Wb. III, 640; Splett, Ahd. Wb. I, 204; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 248; Starck-Wells 142; Schützeichel,
Glossenwortschatz III, 71; Seebold, ChWdW8 121;
Schade 169; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 93 (casu). 634
(subito).

Verwandte sind nur im Westgerm. überliefert.
Sie unterscheiden sich vom ahd. Adverb durch
ihre herkömmliche Bildeweise auf urgerm. *-ō
(< uridg. abl. *-d): as. fārungo plötzlich, un-
versehens
, mndd. vāringe, vērinc unversehens,
schnell
; mndl. varinge, verinc schnell, bald;
ae. fǣringa, -unga, me. fǣringe plötzlich.

Holthausen, As. Wb. 18; Sehrt, Wb. z. Hel.² 122;
Berr, Et. Gl. to Hel. 109; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. I, 1, 658. 702; Schiller-Lübben, Mndd. Wb.
V, 205; Verdam, Mndl. handwb. 642; Holthausen, Ae.
et. Wb. 96; Bosworth-Toller, AS Dict. 266; Suppl.
199 f.; ME Dict. E-F, 208.

S. auch fâringûn/fârungûn.

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