*fîgflado(?) m. n-St., Konjektur für fithela-
thon akk.pl.(?) Gl. 4, 204, 23 f. (Cod. Sem.
Trev., 11./12. Jh., as. und ahd.): ‚Feigenku-
chen‘. Die Gl. steht über ligatura (passę uvę)
(vgl. Katara, Gl. d. Cod. Sem. Trev. 143
Anm. 7), das aber auch durch clouo (→ klobo)
glossiert wird. Nach Steinmeyer, Anm. z. Stel-
le, gehört fithelathon zu dem im 1. Reg. 25, 18
unmittelbar folgenden massas caricarum. Der
erste Bestandteil ist also bestimmt als fich =
fîg zu lesen, aber Steinmeyers Versuche, den
zweiten Teil zu verbessern (= clâhton oder
cluhton oder clathon), sind wohl verfehlt: -ela-
thon ist wahrscheinlich als -flathon zu lesen
(Ahd. Wb. III, 811; vgl. auch die Übersetzung
dieser Stelle in der englischen [„King James“]
Bibel: „cakes of figs“). Ein fîgflado war also
wohl ‚eine flach und breit gepreßte Masse aus
getrockneten Feigen‘ (vgl. Ahd. Wb. III, 941
s. v. flado: „fructus fici inter duas turtas pressi“
Gl. 3, 219, 62). S. fîg, flado. — Splett, Ahd. Wb.
I, 230. 240; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 260;
Starck-Wells 151 (fīgklada). 808 (fīgflado).
844; Schützeichel, Glossenwortschatz III, 144.