felmAWB m. (n.?) a-St., nur in Gl. 2, 12, 25 Ein-
siedeln cod. 32 [1060], 10. Jh. alem. (s. Simm-
ler, Westgerm. Kons.gemin. 22) dat.pl. felmum:
‚Schale, Häutchen, Hülle, citta‘ (vom Granat-
apfel; s. Fischer, Mittelalt. Pflanzenkunde 280).
Wahrscheinlich liegt weniger ein Bezug auf die
lederartige Schale des Apfels vor als auf die ge-
leeähnliche Außenhülle der in seinen Kammern
angeordneten zahlreichen Samen oder auf die
Trennwände zwischen den Kammern. Das
Wort ist im Hd. auf das Ahd. beschränkt.
Steinmeyer (Ahd. Gl. a. a. O.) erwägt Verschreibung
für fellum, dem Dat.Pl. von fel, und verweist auf Gl.
2, 20, 59. Doch ist ein felm innerhalb der germ. Spra-
chen erklärbar (s. u.).
Ahd. Wb. III, 730; Splett, Ahd. Wb. I, 220; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 254; Starck-Wells 808 (doch sei felma
ein ae. fem. Subst.); Schützeichel, Glossenwortschatz
III, 111; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 106 (citta).
Außerhalb des Ahd. stellen sich unmittelbar zu
ahd. felm: mndd. velm, vilm m. ‚Vlies‘; viel-
leicht auch ae. film m. ‚Haut, cuticula‘, sofern
keine Umbildung von filmen vorliegt (→ fel).
Von der Fortsetzung der Wz. uridg. *pel- ‚be-
decken, verhüllen‘ können im Germ. Ableitun-
gen auf *-ma- und wohl auch — wegen des -i-
im Mndl. (und Ae.?) — *-mi- vorgenommen
worden sein. Daneben besteht die Möglichkeit,
daß ahd. felm, mndl. velm und mndl. vilm (ae.
film) auf urgerm. *felmna- beruhen (vgl. ae. -fel-
ma < *felman-; s. fel).
Fick III (Germ.)⁴ 233; Verdam, Mndl. handwb. 647;
Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 727; Vries, Ndls. et. wb.
168; Bosworth-Toller, AS Dict. 287.