fintûsaAWB f. n-St., nur Gl. 3, 511, 10 (11./
12. Jh.) und alem. Gl. des 14. Jh.s: ‚Schröpf-
kopf, ventosa‘ 〈Var.: uintusa, winthus〉. — Mhd.
vintûse sw. f., nhd. veraltet und mdartl. vin-,
ven-, -tus(e), -taus(e).
Ahd. Wb. III, 887; Splett, Ahd. Wb. I, 1216; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 265; Starck-Wells 809; Schützeichel,
Glossenwortschatz X, 327; Lexer III, 360; Benecke III,
325; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 611; Götz, Lat.-ahd.-
nhd. Wb. 700 (ventosa); Dt. Wb. XII, 2, 361;
Schweiz. Id. I, 876: ventuse; Fischer, Schwäb. Wb. II,
1055: ventause; vgl. Schmeller, Bayer. Wb.² I, 842:
ventausen ‚schröpfen‘. — Heyne, Dt. Hausaltertümer
III, 112 Anm. 338. 113 und Anm. 343.
Das Wort, das auch als mndl. ventōse und
mndd. ventōs (selten; wohl ein ursprl. mndl.
Wort) vorkommt, ist aus mittellat. ventosa (mit
elliptischer Substantivierung aus cucurbita ven-
tosa zu lat. ventus ‚Wind‘) entlehnt; vgl. Wart-
burg, Frz. et. Wb. XIV, 254; Walde-Hofmann,
Lat. et. Wb. II, 751 f.; zu anl. f- für lat. v- vgl.
Lessiak, Dt. Konsonantismus 72 ff.
Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. I, 1, 697; Verdam,
Mndl. handwb. 648.