firebbenAWB sw. v. I, nur Gl. 1, 495, 1 firebbita
3. sg. prät. (ahd. oder as.? Cod. Carlsr. S. Petri,
10./11. Jh., enthält beides): ‚sich beruhigen,
defervescere‘. Das Simplex eppen ‚ebben‘
kommt erst mhd. vor; nhd. ebben, verebben.
Ahd. Wb. III, 28; Splett, Ahd. Wb. I, 3; Starck-Wells
115; Schade 122; Lexer I, 604; Benecke I, 407; Dt.
Wb. III, 5 f.; Dt. Wb.² VII, 3; Kluge²¹ 150; Kluge²²
164; Pfeifer, Et. Wb. 324 f.
Entsprechende Verben in anderen germ. Spra-
chen sind: mndd. ebben; mndl. ebben, verebben,
nndl. ebben; ae. ebbian. Sie sind von dem germ.
Subst. *ajan, -jōn ‚Ebbe‘ abgeleitet, das mndd.
und mndl. als ebbe f. (nndl. eb, ebbe), afries.
und ae. als ebba m. (ne. ebb) und aisl. als efja f.
‚Flußbucht, in der die Strömung zurückläuft;
Schlamm‘ (nisl. efja ‚Schlamm‘, nnorw. evja
‚sumpfige Bucht, Flußarm‘, aschwed. æfia
‚Schlamm‘, nschwed. dial. ävja ‚Seitenbucht in
einem Fluß, Schlamm‘; vgl. auch nnorw. ave,
nschwed. ava, ave ‚Wasserloch, Sumpf‘) vor-
kommt. Nhd. Ebbe, erst seit dem 16. Jh. belegt,
ist ein ursprl. ndd. (Nordsee-)Wort; ahd. und
mhd. kommt nur eppunga, -ge (selten) vor (→
*ebbunga).
Germ. *ajan, -jōn ‚Rückgang (des Wassers)‘
ist mit ahd. aba ‚von ... weg‘, abuh ‚verkehrt‘
und avur ‚wieder‘ verwandt (s. d. d.) und geht
auf idg. *apo ‚ab, weg‘ zurück (zur möglichen
Vermischung mit der Sippe idg. *ep[i] : *op[i]
→ after.); zur Bildung vgl. got. ufjo ‚Überfluß‘
zur Präp. uf, Feist, Vgl. Wb. d. got. Spr. 512;
Lehmann, Gothic Et. Dict. U-12.
Fick III (Germ.)⁴ 15; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. I, 1, 507; Verdam, Mndl. handwb. 157;
Franck, Et. wb. d. ndl. taal² 146; Vries, Ndls. et. wb.
147; Holthausen, Afries. Wb.² 18; Richthofen, Afries.
Wb. 697; Holthausen, Ae. et. Wb. 87; Bosworth-Tol-
ler, AS Dict. 238; OED² V, 45 f.; Oxf. Dict. of Engl.
Et. 299; Vries, Anord. et. Wb.² 94; Jóhannesson, Isl.
et. Wb. 21; Holthausen, Vgl. Wb. d. Awestnord. 46;
Falk-Torp, Norw.-dän. et. Wb. 179. 198; Torp, Ny-
norsk et. ordb. 91; Hellquist, Svensk et. ordb.³ 1429. —
Walde-Pokorny I, 49; Pokorny 54.