firgebanAWB part.-adj., nur in Gl. seit dem
12. Jh.: ‚unentgeltlich, ohne Bezahlung, gratui-
tus‘. S. firgeban. — [firgebana Gl. 2, 71, 64: nach
Starck-Wells 809, Splett, Ahd. Wb. I, 293 f. ō-
St. ‚Straflosigkeit‘, nach Schützeichel (Glossen-
wortschatz III, 418) f. īn-St., aber wahrschein-
lich handelt es sich um ein flekt. Part.Prät.
(nom. pl.) von firgeban (s. d.); vgl. Ahd. Wb.
IV, 163. Das lat. Lemma (das in den Glossen
nur z. T. wiedergegeben wird) heißt: impunitate
donati, das an dieser Stelle durch honorati er-
gänzt wird. In dieser Hs. tritt -a im Nom. Pl.m.
eines Adj. öfters auf (vgl. z. B. inchastota 70, 1).
Vgl. firgebanî.] — firgebanîAWB f. īn-St.(?), nur Gl.
2, 66, 35. 68, 65. 73, 43; T. Starck, Ford-Fest-
schrift 308, 5: ‚Straflosigkeit‘. Das in den Gl.
nur teilweise wiedergegebene lat. Lemma heißt
impunitate donati, aber die Schreiber glossie-
ren wohl nur impunitate (68, 65 steht nur impu-
nitate). Vgl. Starck-Wells 809; Splett, Ahd.
Wb. I, 293. Nach Ahd. Wb. IV, 163 handelt es
sich um ein flekt. Part.Prät. von firgeban (s. d.;
vgl. firgebana oben), aber -i statt -e im
Nom. Pl.m. der Adj.dekl. ist in diesen Hss.
sonst nicht belegt und zumindest im 10. Jh.
(66, 35) kaum zu erwarten — es sei denn, es
wurde durch das -i von lat. donati, honorati
(73, 43) beeinflußt. — firgeban(n)issaAWB f. ō-St.,
nur in Gl. (s. Glaser, Griffelglossierung 278,
Nr. 254. 279, Nr. 255. 281, Nr. 258 und
Mayer, Ahd. Gl.: Nachträge 77, 20. 22 [8. Jh.]):
‚Vergebung, Verzeihung, venia‘. S. -nissa. —
firgebanoAWB adv., nur Notker: ‚unentgeltlich,
umsonst, gratis‘. — Ahd. Wb. IV, 173; Splett,
Ahd. Wb. I, 293; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 273;
Schützeichel⁵ 149; Starck-Wells 156. 809. 844;
Schützeichel, Glossenwortschatz III, 418 f.