firklenkenAWB sw.v. I, nur Gl. 1,222,26
(3.sg.ind.präs.) firklenkit . obtrunkat (Kb),
farslecnkit . obtrunkat (Ra): ‚niederhauen,
-metzeln; obtruncare‘. — Mhd. klenken sw.v.
‚schlingen, flechten, verflechten‘, nhd. dial.
schweiz. chlänken sw.v. ‚Rebenschosse an
den Stecken heften‘, schwäb. klänken sw.v.
‚Weidenzweige drehen, um sie biegsam zu
machen, winden‘, bair. klenken, klanken,
kärnt. klènk⋅n sw.v. ‚schlingen, flechten, ver-
schlingen, verflechten, mit einer Schleife,
Masche versehen‘, tirol. klenkn sw.v. ‚eine
Fadenschlinge machen‘.
Ahd. Wb. 5, 246; Splett, Ahd. Wb. 1, 464; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 276; Schützeichel⁷ 178; Starck-Wells
335; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 246; See-
bold, ChWdW8 177; Graff 4, 563; Lexer 1, 1620; Dt.
Wb. 11, 951 f.; Kluge²⁵ s. v. Klinke; Pfeifer, Et. Wb.²
670. — Riecke 1996: 606f. 670. — Schweiz. Id. 3, 660;
Fischer, Schwäb. Wb. 4, 445 s. v. klänken¹; Schmeller,
Bayer. Wb.² 1, 1335; Lexer, Kärnt. Wb. 160; Schöpf,
Tirol. Id. 323; Schatz, Wb. d. tirol. Mdaa. 1, 339.
In den anderen germ. Sprachen entspricht:
ae. -clencan (in beclencan ‚festhalten‘), me.
clenchen ‚festmachen, zurückschlagen‘, ne.
clench ‚festhämmern‘.
Das Verb ist eine Ableitung von urgerm.
*klene/a- ‚sich zusammenziehen‘ (s. klin-
gan²).
Nach C. Scheungraber, in Sukač-Šefčík 2012:
252—264, ist das -k- im Ahd. und das -c- im
Ae. nicht — wie sonst allgemein angenom-
men — auf eine Variante urgerm. *klenke/a-
zurückzuführen. Vielmehr sei das -k- im
Ahd. das Resultat der westgerm. Konsonan-
tengemination (urgerm. *klanii̯e/a- > west-
germ. *klangg[i̯]e/a- > *klenk[k][i̯]e/a-),
während das -c- im Ae. analogisch aus der
auslautverhärteten 3.Sg.Prät. des daneben-
stehenden st. Verbs eingeführt wurde.
Fick 3 (Germ.)⁴ 56; Holthausen, Ae. et. Wb. 51; Bos-
worth-Toller, AS Dict. Suppl. 67; ME Dict. s. v. clen-
chen v.; OED² s. v. clench v.¹.
S. klingan².