firmagan auch firmugan, NBo, NMC
und Nps, mit Refl.pron.: ‚mächtig sein, stark
sein, sich verstehen auf, sich stützen auf, sich
verlassen auf; firmari, potentissimum esse, vi-
gēre‘, sih sîn selbes firmugan ‚seiner selbst
mächtig sein; sui compos esse‘, sih zi imo sel-
bemo firmugan ‚auf die eigenen Kräfte bauen;
suis viribus niti‘ (mhd. vermügen, vermugen
‚vermögen, imstande sein, Gewalt haben über,
Kraft haben‘, nhd. vermögen; mndd. vormȫgen
‚Macht haben über, in der Gewalt haben‘, sik
vermȫgen ‚seiner Kräfte mächtig sein, sich
bewegen können‘; frühmndl. vermoghen [a.
1265–70], mndl. vermogen ‚Kraft haben, ver-
mögen, Macht über jmdn. haben‘). – furimagan
in B, GB: ‚vermögen, erreichen, überlegen sein;
praevalēre‘. – gimagan, auch gimugan Gl. 1,
321,40 (9./10. Jh., alem.), T, Ph, BaGB, NBo,
NMC, Ni, Nps und Npw: ‚können, vermögen,
zustande bringen, mächtig sein, ausreichend
sein; pensare, posse, potens, potens esse, prae-
valēre, proficere, quire, sufficere, valens esse,
valēre‘, mêr gimugan ‚mehr vermögen; va-
lentior esse‘, der luzzil gimag ‚unvermögend;
impotens‘, got der al gimag ‚der Allmächtige;
omnia potens‘ (mhd. gemügen ‚können‘; mndd.
gemȫgen ‚können, imstande sein‘; mndl. ge-
mogen ‚mögen, dürfen‘; got. gamagan* ‚ver-
mögen, gelten‘). – ubarmagan bei O und ab dem
10. Jh. in Gl.: ‚vermögen, können, übertref-
fen; sufficere‘ (mhd. übermügen ‚stärker sein
als, überlegen sein, übertreffen‘, sprw. swer
den andern übermac, der scheubt in in einen
sac ‚wer einem anderen überlegen ist, der
schiebt ihn in einen Sack‘ [vgl. Friedrich 2006:
340 f.], ält. nhd. übermögen [vgl. Dt. Wb. 23,
423 f.]; mndd. ȫvermȫgen ‚überlegen sein,
jmdn. überwältigen‘; mndl. overmogen ‚stär-
ker, kräftiger, mächtiger sein‘; ae. ofermæg
‚praevalet‘). – zuomagan Nps und Npw: ‚be-
greifen können; posse ad‘ (ält. nhd. zumögen
‚jmdm. beikommen‘ [Dt. Wb. 32, 540], nhd.
mdartl. schweiz. zuemögen ‚erreichen, jmdm.
beikommen‘ [Schweiz. Id. 4, 112]; mndl. toe-
mogen ‚jmdm. beikommen‘). – Ahd. Wb. 6,
55 ff.; Splett, Ahd. Wb. 1, 580; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 281. 345. 421. 1112. 1341; Schütz-
eichel⁷ 228; Starck-Wells 393; Schützeichel,
Glossenwortschatz 6, 438.
MK