firmeinsamôn
Band VI, Spalte 247
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firmeinsamôn, firmeinsamên sw.v. II,
sw.v. III, Gl. 2,157,18 (wohl noch 1. Hälfte des
9. Jh.s). 254,12 (3. Viertel des 11. Jh.s, bair.).
12/13 (9. Jh., bair.) und bei O: ‚ausstoßen, aus
der Gemeinschaft ausschließen; excommuni-
care‘ (mhd. vermeinsamen sw.v. ‚aus der Ge-
meinschaft ausstoßen, verbannen, ächten, ver-
fluchen‘; mndd. vormēinsāmen sw.v. ‚verflu-
chen, verwünschen, aus der Gemeinschaft aus-
stoßen, exkommunizieren‘; mndl. vermeensa-
men sw.v. ‚dss.‘). Wohl Oppositionsbildung
zu gimeinsamôn (s. d.) mit fir- in der Bed. wie
nhd. verfluchen. – gimeinsamôn Gl. 1,790,33/
34 (Hs. 2. Hälfte des 9. Jh.s, Zeit des Gl.eintrags
unbekannt). wohl auch 768,23 (11. Jh., ver-
schrieben) und Npg: ‚teilhaben, sich anschlie-
ßen; communicare, participare‘ (mhd. gemein-
samen ‚Gemeinschaft haben mit, teilhaben an‘,
frühnhd. gemeinsamen ‚mit jmdm./etw. Ge-
meinschaft haben, [sich] vereinigen, verbinden,
teilhaftig werden lassen, mit jmdm. Beischlaf
haben‘; ae. gemǣnsumian ‚etw. mit jmdm. ge-
mein haben, teilhaben an, heiraten‘; vgl. mndd.
insāmen ‚Gemeinschaft haben‘, refl. sik
gemēinsāmencommunicare‘). S. gimeinsam. –
irmeinsamôn in B: ‚(aus der Klostergemein-
schaft) ausschließen, bannen; excommunicare
(ae. āmǣnsumian, āmānsumian ‚exkommuni-
zieren‘). Wohl Oppositionsbildung zu gimein-
samôn
(s. d.) mit ir- in der Bed. ‚aus, hinaus‘. –
Ahd. Wb. 6, 369 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 607;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 280. 418. 619; Schütz-
eichel⁷ 218; Starck-Wells 213. 405; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 6, 310 f.

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