firrâchan
Band III, Spalte 306
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firrâchanAWB adj. part.prät., nur Notker, Bo.
nom. pl.f. uerrâchene; auch mit Schwächung
des Präfixes *frâchan Gl. 2, 450, 51 (Hs. frah-
hun; *frâchan): ergeben, deditus. Die Form
setzt ein st. v. VII *firrâchan voraus, das aber
in keiner germ. Sprache vorkommt. K. Helm,
PBB 60 (1936), 430 verbindet es dagegen mit
mhd. verruochen adj. part.prät. versessen auf
(neben verrachen und verruochet; Lexer III,
208). Dann müßte ahd./mhd. ruochen, das nur
als sw. v. I belegt ist, ursprl. ein st. v. VII (mit
jan-Präs.?) gewesen und firrâchan eine Neubil-
dung nach den Verben der VII. Klasse mit
Wurzelvokal â wie râtan, lâzan usw. sein (vgl.
auch Braune, Ahd. Gr.¹⁵ § 351 Anm. 1. 353).
Ob es sich um ein germ. st. v. *rǣkan- oder
*rôk(j)an- handelt, ist nicht sicher, doch ge-
hört es zweifellos zur idg. Wz. [**Hre-] ge-
rade, gerade richten
(Pokorny 854 ff.). Weite-
res ruochen. firrâchanîAWB f. īn-St., nur Gl.
2, 546, 80 (11. Jh.; Hs. firrachini): Kapitulati-
on, deditio
.

Splett, Ahd. Wb. I, 723; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 283;
Schützeichel⁵ 233; Starck-Wells 158; Schützeichel,
Glossenwortschatz VII, 313; Seebold, Germ. st. Verben
374.

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