fnehan
Band III, Spalte 429
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fnehan st. v. V, nur in Gl. seit dem 8./9. Jh.:
heftig atmen, schnauben, keuchen, (nach et-
was) lechzen, gieren, anhelare, inhiare, spira-
re
; prät. *fnah ( gifnehan) Var.: verschrie-
ben vnebenzu Gl. 1, 657, 5 für *vnehentu?; an-
ders Matzel, Bibelgl. d. Clm 22201 § 37.
Mhd. phnehen st. v., nhd. mdartl. (obd.) pfne-
chen (Schmeller, Bayer. Wb.² I, 451; Kranz-
mayer, Wb. d. bair. Mdaa. in Österr. III, 96 f.;
Lexer, Kärnt. Wb. 25; Schöpf, Tirol. Id. 500;
Schatz, Wb. d. tirol. Mdaa. 73; Unger-Khull,
Steir. Wortschatz 79).

Ahd. Wb. III, 1012; Splett, Ahd. Wb. I, 250; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 305; Starck-Wells 167. 846; Schützei-
chel, Glossenwortschatz III, 227 f.; Lexer II, 259; Be-
necke II, 1, 513 f.; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 41 (anhe-
lare, anhelus). 338 (inhiare). 623 (spirare); Dt. Wb.
VII, 1786.

Das Wort, das nur im Hochdt. vorkommt, ge-
hört zu einer Gruppe von germ. schallnachah-
menden Wörtern mit anlautendem fn- ( fnâh-
ten
, fnâstôn, fnescazzen); mhd. und nhd. mdartl.
ph-, pf- ist eine sekundäre Verstärkung des An-
lauts. Eine ähnliche Bildung mit anderem Voka-
lismus ist gr. πνέω (πνεῦσαι) wehe, keuche,
atme, rieche
; vgl. aisl. fnsa schnauben, mhd.
pfnûsen niesen. Andere germ. Wörter mit ähn-
licher Bed. haben anlautendes hn- wie aisl.
hnjósa niesen, blasen; niosan). Bei solchen
Schallwörtern tritt die Wirkung von Lautgesetz-
lichkeiten oft nicht ein.

Fick III (Germ.)⁴ 244 f.; Seebold, Germ. st. Verben
206 f.; Vries, Anord. et. Wb.² 136. 244; Jóhannesson,
Isl. et. Wb. 214 f.; Walde-Pokorny II, 85; Pokorny
838 f.; LIV² 489; Frisk, Gr. et. Wb. II, 566 f.; Chan-
traine, Dict. ét. gr. 920.

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