follaziugAWB m. oder n. a-St.(?), nur Gl.
1, 142, 12 (Pa): ‚Hilfe, Unterstützung(?)‘. Ob-
gleich die Glosse nach der Ed. von Steinmeyer-
Sievers zu domesticus gestellt wird, gehört fol-
laziug wohl zum vorhergehenden Wort fami-
liaris, das in der Parallelhs. K durch holtlich,
follazeohandi (‚hilfreich‘) glossiert wird; vgl.
Splett, Abrogans-Studien 213. Im Abrogans
wird ein Adj. nicht selten durch ein Nomen
glossiert und umgekehrt. In diesem Fall müßte
dann follaziug ein Verbalsubst. zu follaziohan
(s. d.) sein.
Zu erwägen wäre aber auch die Möglichkeit, daß fol-
laziug zu der Gruppe von Verbaladjektiven ohne Ab-
leitungssilben gehören könnte, die bes. in den älteren
Denkmälern vorkommen, wie z. B. unmez, unmâz
‚unmäßig‘ (auch n. a-St. ‚Maßlosigkeit‘), ubargimez
‚maßlos, nutzlos‘ (neben gimez n. a-St. ‚Messen,
Maß, Angemessenheit‘), unskaf ‚ungeheuer‘ (auch m.
a-St. ‚Maßlosigkeit‘) usw. Vgl. Wilmanns, Dt. Gr. II
§ 308 f.
Ahd. Wb. III, 1056; Splett, Ahd. Wb. I, 1192; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 310; Starck-Wells 169; Schützeichel,
Glossenwortschatz III, 241.