framgireichen Gl. 2,761,25 (9. Jh., bair.):
‚sich erstrecken, ausdehnen; porrigere‘. –
gireichen Gl. 2,313,20 (Ende des 8./Anfang des
9. Jh.s, alem.). 317,24 (frühes 9. Jh., alem.[-frk.])
und in Nps, Npw: ‚(er-)reichen, gelangen, (bis
hinaus in höchste Höhen) erstrecken; pangere,
pertingere, sequi, (usque in altissimum) esse‘,
hôhôr gireichen (danne) ‚hinausgehen (über),
übersteigen; transgredi‘ (mhd. gereichen ‚rei-
chen, erreichen‘, frühnhd. gereichen ‚an etw./
jmdn. heranreichen, sich ausdehnen, erstrecken,
jmdn./etw. erreichen, jmdm. zuteil werden‘,
nhd. gereichen ‚einbringen‘ [nur in Verbindung
mit zu]; mndd. gerēiken ‚reichen, ereichen‘;
frühmndl. ghereiken ‚erreichen, erlangen, sich
erstrecken‘ [a. 1240], mndl. gereiken ‚errei-
chen, erlangen, reichen bis‘; ae. gerǣcan ‚er-
reichen, gelangen, tadeln‘). – hinaûfreichen Nps,
Npw: ‚hinaufreichen; pervenire‘ (nhd. hinauf-
reichen ‚nach oben reichen, geben, bis nach
oben reichen‘). – irreichen NBo, NMC, Nps,
Npw: ‚erreichen, seine Zuflucht nehmen (zu);
accedere, admovēri (ad), apprehendere, recur-
rere‘ (mhd. erreichen ‚sich ausstreckend ein
Ziel erlangen, erreichen, treffen‘, nhd. errei-
chen ‚an etw. reichen, um es zu berühren, hin-
kommen, gelangen, mit jmdm. in Verbindung
treten, durchsetzen, zustande bringen‘). – ubar-
reichen Nps: ‚übersteigen, übertreffen; praece-
dere, superare‘ (mhd. überreichen ‚über etw.
hinausreichen‘, nhd. überreichen ‚[feierlich]
übergeben‘; mndd. ȫverrēiken, ōverrēiken ‚über-
geben, überreichen, über etw. hinausreichen‘);
mndl. overreiken ‚übergeben, überreichen,
überflügeln‘). – zuogireichen in B, GB: ‚er-
reichen; attingere‘. – Ahd. Wb. 7, 854 ff.; Splett,
Ahd. Wb. 1, 748; eKöbler, Ahd. Wb. s. vv. fram-
gireihhen, gireihhen, hinaūfreihhen, irreihhen,
ubarreihhen, zuogireihhen; Schützeichel⁷ 257;
Starck-Wells 478; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 7, 370.
MK