friudilwurz
Band III, Spalte 583
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friudilwurzAWB f. i-St., nur in zwei Gl. des 11.
und 11./12. Jh.s: Alraun(e), mandragora frie-
deluurz Gl. 4, 205, 7 (mfrk.); freideluurz Gl.
3, 578, 58 (bair.). Die Graphie ei für ie läßt
sich mit ebenfalls im Bair. vorkommenden
Umkehrschreibungen ui anstelle von iu wie
z. B. in fruidilo (gen.pl., Gl. 4, 130, 1 [Sal. c])
oder nuilento (Gl. 1, 627, 6) vergleichen. Weite-
re Belege von ei für ie scheinen allerdings
zu fehlen.

Die Bezeichnung friudilwurz, ein Determinativ-
komp. aus friudil (s. d.) und wurz (s. d.), könnte
auf die Verwendung der aus dem Mittelmeer-
raum stammenden Pflanze als Aphrodisiakum
hinweisen. Das Wort ist im Deutschen nicht
fortgesetzt und hat auch keine Entsprechungen
im Germ. Zur Bezeichnung der Mandragora offi-
cinarum L. wurde gewöhnlich alrûn (s. d.) oder
arzâtwurz (s. d.) (1 Beleg bei Williram) verwen-
det.

Ahd. Wb. III, 1273; Splett, Ahd. Wb. I, 266. 1164;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 331; Starck-Wells 179;
Schützeichel, Glossenwortschatz III, 302; Götz, Lat.-
ahd.-nhd. Wb. 391 (mandragora); Schatz, Abair. Gr.
§ 18; Marzell, Wb. d. dt. Pflanzennamen III, 53.

S. auch friudil, wurz.

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