frouwilôsAWB adj., nur Gl. 1, 176, 3 (Pa frauui-
laose, Ra -lose, K frauuiolose): ‚unbesonnen,
unüberlegt, inconsultus‘. — frouwilôsîAWB f. īn-St.,
nur Gl. 4, 223, 32 (9. Jh.): ‚Unbesonnenheit, te-
meritas‘. Diese nur im 8. und 9. Jh. vorkom-
menden Wörter bestehen wohl aus frouwi- zu
germ. *frawjan- ‚Herr‘ (→ frô¹) und -lôs ‚-los‘
(→ lôs), also etwa ‚unbeherrscht‘. Vgl. Splett,
Abrogans-Studien 251; Schatz, Ahd. Gr. § 290;
zum Fugenvokal vgl. Gröger, Ahd. u. as. Komp.-
fuge § 51.
Anders, aber sehr unwahrscheinlich Grimm, Dt. Gr.a
II, 555: zu frewen (s. d.) mit einer Grundbed. etwa
‚losgelassen, ungezügelt vor Freude‘; vgl. auch Grö-
ger, a. a. O. § 109; Carr, Nominal Compounds 223.
Ahd. Wb. III, 1293 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 268; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 329; Starck-Wells 178 (s. v. frewilōs,
-lōsi); Schützeichel, Glossenwortschatz III, 311.