fugulunkrûtAWB n. a-St., nur Gl. 4, 246, 29
(Cod. sem. Trev. R III 13, 11./12. Jh.; die Hs.
enthält ein Gemisch von mfrk. und as. Formen;
die Schreibung fug[ul] statt fog[al] ist typisch
as. [vgl. W. van Helten, PBB 34 (1909), 126;
Braune, Ahd. Gr.¹⁵ § 32 Anm. 3]. Die Hs. hat
fuguluns crut; nach Katara, Gl. d. Cod. Sem.
Trev. 14, steht s viell. für saxonice): ‚Vogel-
kraut, Wicke, vicia‘ (Vicia L.; verschiedene
Arten, bes. die ‚Vogelwicke‘ [Vicia cracca L.];
vgl. Marzell, Wb. d. dt. Pflanzennamen IV,
1114 ff.). S. fogal, unkrût. Dieses Wort ist ein
Hapaxlegomenon; sonst heißt die Pflanze ge-
wöhnlich fogalkrût (s. d.). Nach Marzell,
a. a. O. 1115: „Die Art kommt als lästiges Un-
kraut in Getreidefeldern vor.“
Verfehlt Gallée, Vorstud. z. e. andd. Wb. 84: fugulun-
crûd; die Endung -un (dat.pl.?) ist unerklärt.
Ahd. Wb. III, 1313; Splett, Ahd. Wb. I, 251. 490;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 306; Starck-Wells 168;
Schützeichel, Glossenwortschatz III, 231.