fuotridaAWB(?), Gl. 3, 425, 23 (12. Jh.): ‚Ernäh-
rerin, Amme, nutrix‘. Die Form kann kaum
richtig sein, denn das Suffix -ida bildet nur
Abstrakta (selten auch konkrete Bezeichnun-
gen für Geräte; vgl. Wilmanns, Dt. Gr. II
§ 258 ff.), aber nie Nomina mit persönlicher
Bed. Es liegt wohl Verschreibung für *fuotrira
vor, aber nicht, wie vom Ahd. Wb. III, 1363
vorgeschlagen, als *fuot(i)rara, sondern als
eine Variante von fuotirra (s. d.). Es gibt im
Ahd. zwei Verben für ‚ernähren‘: fuoten und
fuotiren (s. d. d.); zum ersteren wurde fuotirra,
zum zweiten *fuotrir(r)a gebildet (zu -ira ne-
ben -irra vgl. zaturra, zatara ‚Hure‘, kilbirra,
kilbyre, chilbere usw. ‚weibl. Lamm‘; s. d. d.).
Der Schreibfehler ist wohl einer Art Dissimila-
tion zuzuschreiben.
Das Wort ist kaum zu fuotareidî zu stellen (Schützei-
chel, Glossenwortschatz III, 342; Starck-Wells 184,
verbessert XLI. 847).
Splett, Ahd. Wb. I, 213 f. (fuot-ara); Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 340.