furifuntlîhAWB adj., nur Gl. 1, 256, 29 (Ra)
nom. sg. furifundliher: ‚wütend‘ oder ‚begei-
stert‘, ‚furibundus‘. Das Wort ist eine volks-
etym. entstellte Lehnbildung aus lat. furibun-
dus, indem lat. furi- mit dem ahd. Präfix furi-
(→ furi) und -bundus mit einem zu ahd. funten
‚emporsteigen, sich erheben‘, intfuntnussida,
bifuntnussidi ‚Empfindung, Gefühl‘ usw. (s. d.)
gehörenden Adj. *funtlîh gleichgesetzt wurde.
Bei volksetym. Entstellung von Fremdwörtern
ist der Gleichklang wichtiger als die Bed., die
oft kaum mit Genauigkeit aus den Bed. der Be-
standteile zu ermitteln ist. Viell. wurde diese
Zss. als ‚aufgeregt‘ verstanden. Vgl. Splett, Ab-
rogans-Studien 234. 385. 448; Betz, Einfluß d.
Lat. 39. 61. — furifuntlîchoAWB adv., Gl. 1, 158, 33
(Ra) furiuuntliho. 256, 29 (K) furifuntlihho:
‚wütend?, begeistert?, furibundus‘. — *furifuoz
m. i-St., nur in Gl. (14. Jh., pl. furfze): ‚Sok-
ken, praepedium‘. S. fuoz. — *furigadum n. a-
St., nur Gl. 1, 435, 54 (Clm. 22201 [12. Jh.]):
‚Vorraum, camera‘. Vgl. foragadumi. S. gadum.
— Ahd. Wb. III, 1391; Splett, Ahd. Wb. I, 276;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 343 f.; Starck-Wells
186. 847; Schützeichel, Glossenwortschatz III,
353; Seebold, ChWdW8 139; Graff III, 678.