furikelliAWB n. ja-St., nur in Gl. seit dem
10. Jh.: ‚Vorraum, -halle, Eingangsraum, absi-
da (→ absita), proscenia, vestibulum, vomito-
ria‘ 〈Var.: uuri-, vuri-, uur-; -chelli, -chilli〉. —
*forakelliAWB n. ja-St., nur Gl. 2, 737, 14 (12. Jh.)
forchelli: ‚(carcerum) repagula‘. Die Bed. der
Glosse ist unklar; nach Ahd. Wb. III, 1165
‚Eingang‘.
Ahd. Wb. III, 1165. 1392 f.; Splett, Ahd. Wb. I, 1178;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 315. 344; Starck-Wells 186.
811. 847; Schützeichel, Glossenwortschatz III, 354.
263; Graff IV, 386; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 629
(vomitoria); Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 4 (absida). 705
(vestibulum). 720 (vomitorium). 567 (repagulum);
Schatz, Abair. Gr. § 4 f.
Das Komp., das nur im Ahd. vorkommt (auch
Gl. 2, 497, 31 im Cod. Carlsr. S. Petri, der so-
wohl ahd. als auch as. Glossen enthält, ist wohl
ahd.; vgl. Wadstein, Kl. as. Spr.denkm. 242), be-
steht aus dem Präfix furi- oder fora- (s. d.) und
einem frühen Lehnwort aus lat. cella ‚Kammer‘,
als lat. c noch wie k ausgesprochen wurde (→
kellri). Ahd. zella ‚Mönchszelle‘ (s. d.), nhd.
Zelle wurde später mit dem Christentum ent-
lehnt.
Das früh eingebürgerte Lehnwort ist wie die
germ. Erbwörter in Zss. zu einem neutralen ja-
St. geworden; s. Wilmanns, Dt. Gr. II § 189 und
vgl. wuost-waldi n. ‚Wüste‘ zu wald; vol-mâni
n. ‚Vollmond‘ zu mâno m.; in(n)âd(i)ri n. ‚Ein-
geweide‘ zu âdra f. usw. S. auch wîtkelli. In an-
deren freieren Zss. bleibt die ursprl. Form des
Wortes; → huntkelle.
Abzulehnen N. O. Heinertz, PBB 41 (1916), 495 ff.:
zu ahd. kella ‚Kelle‘ (s. d.).