galînaAWB f. ō-St. (weniger wahrscheinlich
ist wegen der mhd. Belege ein f. n-St.), nur
nom.sg. in Gl. 3,221,31 (12./14. Jh., mfrk.)
galina . sabrateria nauis pyratica: ‚Seeräu-
berschiff; sabrateria navis piratica‘. — Mhd.
galîn(e) st. f. ‚Ruderschiff mit niedrigem
Bord, Galeere‘ (vgl. auch die Ableitung
galînære m. ‚Schiffmann‘), nhd. (veralt.)
Galein f. ‚ein Schiff‘.
Ahd. Wb. 4, 29; Splett, Ahd. Wb. 1, 1217; Schützei-
chel⁶ 127; Starck-Wells 189; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 3, 375; Bergmann-Stricker, Katalog Nr.
882; Lexer 1, 728; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 424 (na-
vis); Dt. Wb. 4, 1162. — Hildebrandt 1974—95: 3, 51.
Bei ahd. galîna, das im Germ. allein steht,
handelt es sich entweder um ein Lehnwort
aus afrz. galee, galīe ‚ein Art Schiff, Galee-
re‘ mit Diminutivsuffix ahd. -îna oder um
eine Entlehnung aus afrz. galion ‚kleine Ga-
leere‘ mit Umgestaltung der Endung. Die frz.
Wörter selbst sind aus aitalien. galea, galia
übernommen, das mlat. galea ‚Galeere‘ fort-
setzt. Die frz. Lautung galīe ist die direkte
Grundlage für mhd. galîe st./sw. f. ‚Ruder-
schiff mit niedrigem Borde, Galeere‘ (Lexer
1, 728).
Niermeyer, Med. Lat. lex.² 1, 602; Körting, Lat.-rom.
Wb.³ Nr. 1724; Meyer-Lübke, Rom. et. Wb.³ Nr. 3642;
Wartburg, Frz. et. Wb. 4, 27 ff. — Gamillscheg 1969:
464.