gataroAWB m. n-St., seit dem 8. Jh. in Gl.:
‚Gattertür, -tor; ostium, valva‘ 〈Var.: c-, k-;
-e-〉. — Mhd. gater m./n. ‚Gatter, Gitter‘,
nhd. Gatter n. ‚Zaun, Gitter, Tor‘. Durch die
nhd. Doppelschreibung -tt- wird die vor -er
unterbliebene Dehnung des Wurzelvokals
angezeigt (vgl. auch ahd. hamar : nhd.
Hammer; ahd. sumar : nhd. Sommer).
Ahd. Wb. 4, 130; Splett, Ahd. Wb. 1, 291; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 360; Schützeichel⁶ 130; Starck-Wells
193; Schützeichel, Glossenwortschatz 3, 410; Seebold,
ChWdW8 142; Graff 4, 144; Lexer 1, 743 f.; Dt. Wb.
4, 1502 ff.; Kluge²¹ 235; Kluge²⁴ s. v.; Pfeifer, Et.
Wb.² 402.
Ahd. gataro entsprechen: mndd. gaddere
‚Gatter‘ (hieraus entlehnt ndän. veraltet gad-
der); ostfries. gadder ‚Gatter, Gitter‘: <
westgerm. *gadaran-. Es liegt eine Substan-
tivierung mit n-Suffix eines nicht weiter be-
zeugten Adj. urgerm. *ađara- vor, einer
Ableitung mit ra-Suffix (westgerm. *-a- ist
demnach als Sproßvokal zu fassen) zu ur-
germ. *ađa- ‚passend, zusammengefügt‘
(→ gigat). Als Grundbedeutung ist somit die
Bedeutung ‚zusammengefügtes (Stabwerk)‘
anzunehmen (vgl. zur Bedeutung ‚zusam-
mengefügt‘ auch ae. geador ‚zusammen,
vereint‘ < westgerm. *gadur-). Zur Wortbil-
dungskette vgl. uridg. *(h₁)róu̯dho- ‚rot‘ (>
lat. rūfus; → rôt) : *(h₁)rudhró- ‚rot‘ (> lat.
ruber) : urgerm. *ruđrō-n- ‚Blut‘ (> aisl.
roðra; ähnlich auch ahd. ampfara/o ‚Amp-
fer‘ [s. d.]; vgl. Krahe-Meid 1969: 3, § 81, 2).
Fick 3 (Germ.)⁴ 123; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 2,
2 f.; Doornkaat Koolman, Wb. d. ostfries. Spr. 1, 578;
Ordb. o. d. danske sprog 6, 585.