geizboum m. a-St., nur in Gl. des 11.—
14. Jh.s: ‚Geißbaum (Baum oder Strauch,
dessen Blätter oder Nadeln von Ziegen ge-
fressen werden)‘ 〈Var.: gais-, gays-; -poum,
-pav; verschrieben(?) gieze- (Gl. 4,76,20),
giezil- (4,76,21: für geizil-, Dimin. von
geiz?)〉. In den nhd. Mdaa. werden gewöhn-
lich der Berg-Ahorn (Acer Pseudoplatanus
L.) und die Esche (Fraxinus excelsior L.) so
genannt (vgl. Marzell [1943—58] 2000: 1,
75 ff.; 2, 486 ff.; Fischer, Schwäb. Wb. 3,
235 f.), aber hier glossiert es lat. lot(h)o (=
lotus), malus (falsches Lemma für mella[m];
vgl. StSGl, Anm. zu Gl. 4,150,19) ‚Zürgel-
baum‘ (Celtis australis L.), wahrscheinlich
nur ein Versuch, eine Bezeichnung für eine
Pflanze, die in Deutschland unbekannt war,
zu finden (vgl. Marzell, a. a. O. 1, 871 f.; E.
Björkman, ZDW 2 [1902], 214). Einmal
glossiert es taxus ‚Eibe‘ (Taxus baccata L.);
viell. fressen Ziegen (wie Hirsche) im Win-
ter die weichen Nadeln der Eibe? — Ahd. Wb.
4, 196. 252 (geize-, geizilboum); Splett, Ahd.
Wb. 1, 90. 295; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 362.
363 (geizilboum?); Schützeichel⁶ 132;
Starck-Wells 195; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 3, 425.