gellof*AWB m. a/i-St., nur in Gl. 3,427,50
levir . gellof (12. Jh., bair./obd./frk.?):
‚Schwager, Bruder des Mannes; levir‘. Da
das Wort weder im Germ. noch im Idg. an-
schließbar ist, liegt eine Verschreibung nahe.
Möglicherweise ist ein f für francisce ‚auf
deutsch‘, das in einer Vorlage übergeschrie-
ben war (also gellof; vgl. glifent für glifent
‚sie piepen‘; → glîan), fälschlicherweise in
den Text geraten. Ein so gewonnenes *gello
wäre dann mit gi-ello ‚Nebenbuhler‘ (s. un-
ter ella) identisch. Zwar weicht die Bedeu-
tung von giello von der Bedeutung ‚levir‘ ab,
jedoch kann diese Abweichung dadurch be-
dingt sein, daß die Glossierung von der di-
rekt vorhergehenden Glosse pelex . gelle be-
einflußt ist (auch eine weitere Bedeutung
von levir, nämlich ‚Verwandter‘, erscheint
möglich).
Ahd. Wb. 4, 199 f.; Splett, Ahd. Wb. 2, 1217; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 363; Schützeichel⁶ 132; Starck-Wells
195; Schützeichel, Glossenwortschatz 3, 428; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 926; Graff 4, 202; Lexer 1,
821; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 372 (levir). — Thes.
ling. lat. 7, 2, 1200; Niermeyer, Med. Lat. lex.² 601.