gibrugilôn sw. v. II, nur Gl. 1, 698, 31—33
(bair., 6 Hss. vom 10.-13. Jh.) 3. pl. prät. gipru-
gilotun(t), -tin (die Form gipurgilint Clm.
22201, 12. Jh., ist entweder verschrieben oder
mißverstanden, s. u.): ‚durch übergelegte
Knüppel, Stöcke, Reißig bedecken, verbergen,
contutari‘.
Das Verb ist eine denominative Bildung zu
*brugil, mhd. brügel ‚Prügel, Knüppel‘, die in
mhd. brügeln ‚(einem Hund) einen Knüttel an-
hängen (damit er nicht Tiere oder Menschen an-
fallen kann)‘ und noch in bair.-österr. Hunde
prügeln ‚dss.‘ und schweiz. brügeln ‚mit Rund-
hölzern belegen, decken‘ (vgl. nhd. Prügelweg)
vorkommt, während nhd. prügeln eine abwei-
chende Bed. hat. Zur Etymologie → brugga.
Ahd. Wb. I, 1429. 1533 (giburgilôn); Splett, Ahd. Wb.
I, 109; Starck-Wells 80; Graff III, 364; Schade 86;
Raven, Schw. Verben d. Ahd. II, 114; Lexer, Nachtr.
107; Dt. Wb. II, 423 (brügeln); VII, 2188 (Prügel).
2191 (prügeln). — Schmeller, Bayer. Wb.² I, 468 f.;
Kranzmayer, Wb. d. bair. Mdaa. in Österr. III, 1158.
1162; Schweiz. Id. V, 522.
Daß, wie Grimm, Dt. Wb. VII, 2188 erwägt, gibrugi-
lôn durch Metathese aus *giburgilôn entstanden sei,
ist unwahrscheinlich, denn das Verb hat weder mit
burg noch mit burgil etwas zu tun (s. d. d.).