giduftenAWB sw. v. I, nur Gl. 1, 120, 37. 121, 37
Abrogans: Pa caduftic [= it], K kithuf :
tit[hot] (hot ist Rest des in dieser Hs. ausgefal-
lenen [kilat]hot): exprobrat. Nach Splett, Abro-
gans-Studien 186f. entspricht ahd. giduften
möglicherweise ae. geðoftian ‚versammeln, ver-
einigen‘ (Bosworth-Toller, AS Dict. 456), wo-
bei die Übersetzung von dem folgenden provo-
care her erfolgt sei. Im lat. Glossenzusammen-
hang habe dieses Wort zwar die Bedeutung
‚reizen‘, aber der Glossator habe es im Sinne
von ‚herbeirufen, einladen‘ genommen (vgl. die
Wiedergabe mit giladôn). Glossiert aber ahd.
giduftit unmittelbar lat. exprobrat, so könnte
das von dem Wort ‚Duft‘ abgeleitete Verb (→
duft) im Sinne von nhd. umgangssprachl. ‚[es]
stinkt [einem]‘ verwendet worden sein; vgl.
mndl. mi verwies ‚taedet me‘ neben mhd. wâ-
zen ‚duften‘, lat. ōdī ‚ich hasse‘ neben odor
‚Geruch‘ (Lühr, Expressivität 162 f. Anm. 876).
— Splett, Ahd. Wb. I, 143; Starck-Wells 110
(‚vorwerfen, vorrücken‘).